Die Samenspende ist eine uneigennützige Handlung, die vielen Menschen ihren Kinderwunsch verwirklich- sei es duch eine künstliche Befruchtung oder mithilfe einer In-vitro-Fertilisation (IVF).
Samenspender müssen bestimmte Bedingungen erfüllen, um den Behandlungserfolg zu garantieren. Deshalb müssen potentielle Spender verschiedene Tests durchführen. Darüber hinaus erhalten die Spender eine finanzielle Aufwandsentschädigung.
Aus diesen Gründen wird eine Insemination mit Spendersamen um ca. 500€ teurer.
Im Anschluss finden Sie ein Inhaltsverzeichnis mit allen Punkten, die wir in diesem Artikel behandeln.
In den letzten Jahren hat die Bedeutung einer Samenbank in Kinderwunschbehandlungen stark zugenommen. Das liegt daran, dass immer mehr Menschen diese Methode für ihren Kinderwunsch benötigen. Dies ist vor allem bei alleinstehenden oder gleichgeschlechtlichen Frauen der Fall.
Eine Samenspende wird vor allem in folgenden Fällen verwendet:
Kurzum wird eine Samenspende immer dann verwendet, wenn das Sperma des eigenens Partners aus irgendeinem Grund nicht eingesetzt werden kann.
Die Samenspende ist an sich eine unkomplizierte Handlung da sie lediglich aus der Spende von ejakuliertem Samen besteht: Es ist kein chirurgischer Eingriff erforderlich, wie dies bei einer Eizellenspende der Fall wäre.
Darüber hinaus wird der Samen in einer Samenbank eingefroren, so dass er später von einer Frau oder einem Paar verwendet werden kann, die ihn für die Kinderwunschbehandlung benötigen. Die Samenspende kann erst frühestens 6 Monate nach der Spende verwendet werden, wenn nachgewiesen wurde, dass diese völlig frei von sexuell übertragbaren Krankheiten ist.
Aus diesem Grund ist in dieser Kinderwunschbehandlung keine Synchronisierung zwischen dem Spender und dem Kinderwunschpaar nötig.
In Deutschland ist die Spende anonym und altruistisch. Das Kinderwunschzentrum holt sich alle nötigen Informationen zur Herkunft und Gesundheitszustand des Spenders und der Spendenvorgang wird dokumentiert; die Eltern können jedoch die Identität des Spenders nicht erfahren und diesen auch nicht aufgrund seiner körperlichen Merkmale aussuchen.
Außerdem erhält der Spender weder Angaben zur Identität des Empfängerpaares oder der Empfängerin noch sonstige Informationen zu den Patienten, die das Sperma verwenden.
Jedoch sollte beachtet werden, dass seit dem neuen Samenspendergesetz Personen, die durch eine Samenspende gezeugt wurden sind, bei Volljährigkeit Auskünfte zu ihrem biologischen Vater erhalten können.
Samenspender sind demnach künftig verpflichtet, bestimmte personenbezogene Daten bei der Samenbank aufnehmen zu lassen, also Name, Geburtstag und -ort sowie Staatsangehörigkeit und Anschrift. Diese Angaben werden im Anschluss bei einer Geburt an das Samenspenderregister übermittelt.
Im Grunde genommen kann sich jeder zeugungsfähige Mann mit guter geister und körperlicher Gesundheit und optimaler Samenqualität als Samenspender zur Verfügung stellen.
Bei einer Samenspende muss der Spender jedoch eine Reihe von Anforderungen erfüllen und dabei folgenden Prozess durchlaufen:
Das deutsche Recht stellt folgende Forderungen an den Spender:
Erfüllt der potentielle Kandidat keine dieser Voraussetzungen, wird er in keiner deutschen Samenbank angenommen.
Für eine Samenspende geht der potenzielle Samenspender in ein Kinderwunschzentrum. Im Zentrum muss sich der Kandidat zunächst Tests unterziehen, die bestimmen, ob er überhaupt als Spender zugelassen werden kann. Wird der Kandidat schließlich als Samenspender aufgenommen, gibt er seine Samenspende ab.
Folgende Proben müssen potenzielle Kandidaten in einer Samenspende durchlaufen:
Besteht der Kandidat diese Tests und wird als Spender zugelassen, sehen die nächsten Schritte wie folgt aus:
Das Klinikpersonal gibt dem Spender Anweisungen und teilt ihm mit, wann und unter welchen Bedingungen er in das Zentrum kommen muss und ob eventuell ein Test wiederholt werden muss.
Der Vorgang dauert je nach Zentrum zwischen 3 und 9 Monaten; durchschnittlich jedoch 6 Monate. Der Samenspender muss wöchentlich beim Zentrum eine Probe abgeben. Dazu ist es nötig, dass sich der Spender für einen Termin mit dem Personal auf die Tage und Zeiten einigt.
Alle vom Spender abgegebenen Samenproben werden eingefroren und in einer Samenbank aufbewahrt. Die Proben können jahrelang eingefroren bleiben, da sie sich in flüssigem Stickstoff befinden. Bei der Verwendung werden sie aufgetaut und die Spermien behalten ihre funktionellen und morphologischen Eigenschaften bei.
Für das Spenden von Samen wird an sich nichts bezahlt: Es handelt sich nicht um einen Verkauf von Keimzellen, was sonst eine Straftat darstellen würde. Daher ist von einer Aufwandtsentschädigung die Rede. Der Spender bekommt die Auslagen bezahlt, die ihm im Rahmen einer Spende entstanden sind wie zum Beispiel entstandene Reisekosten zum Zentrum, durch die Spende entstandene Arbeitsausfälle, etc.
Die Entschädigung beträgt ca. 30€ bis 50€ für jede Spende. Je nachdem wie lange die Spende dauert, variiert der Gesamtbetrag.
In der Regel gibt der Spender 25 Spenden ab, so dass man während des gesamten Prozesses auf etwa 1.200€ kommt. Dieser Betrag wird in der Regel je nach Klinik in Raten pro Woche oder Monat bezahlt.
Im Gegensatz zu anderen Ländern können künftige Eltern in Deutschland ihren Samenspender nicht selbst aussuchen. Ihnen steht demnach kein Samenspenderkatalog zur Verfügung. .
Aus diesem Grund kümmert sich die Kinderwunschklinik selbst darum, den geeigneten Samenspender auszusuchen. Dabei schauen die Mitarbeiter immer auf eine größtmögliche Ähnlichkeit zwischen dme Spender und dem Empfängerpaar bzw. der Empfängerin. Die Eltern können keine Angaben zu ihren Vorlieben machen oder aus bestimmten körperlichen oder charakterlichen Eigenschaften aussuchen.
Die Wahl wird auf der Grundlage der unterschiedlichen Eigenschaften des Paares oder der Frau getroffen:
Weist ein heterosexuelles Paar kaukasische Merkmale auf, wird ihm ein Spender mit derselben Zugehörigkeit zugewiesen; das Pärchen bekommt nie ein Spender anderer ethnischer Herkunft zugeteilt.
Abgesehen davon muss auch die Frau dem Spender körperlich so ähnlich wie möglich sein.
Es gibt zwei Methoden in der Kinderwunschbehandlung, die mit Spendersamen durchgeführt werden können:
In beiden Fällen kommt der verwendete Samen aus einer Samenbank, in der die Spermien eingefroren bleiben, um ihre Eigenschaften und Funktionalität bis zum Zeitpunkt des Bedarfs zu bewahren.
Kinder, die durch einen Samenspender in Deutschland geboren wurden, dürfen, wie oben erwähnt, zukünftig ab dem Zeitpunkt der Volljährigkeit von ihrem biologischen Vater erfahren.
Die Spender selbst haben jedoch keine rechtlichen Ansprüche auf die durch die Samenspende gezeugten Kinder. Damit sollen Samenspender vor möglichen Unterhalts-, Sorge- und Erbansprüche geschützt werden.
Der Preis hängt von der Behandlung, der Klinik, in der sie durchgeführt wird, der Anzahl der Versuche zur Erreichung der Schwangerschaft und der Frage ab, ob im konkreten Fall eine zusätzliche Technik erforderlich ist.
Im Allgemeinen kann in Deutschland eine künstliche Befruchtung mit Spendersamen zwischen 800 und 1500€ kosten. Zu diesem Preis kommen noch hormonelle Medikamente zur Vorbereitung der Gebärmutterschleimhaut hinzu, die normalerweise nicht in der Behandlung enthalten sind. Die Kosten für dieses Medikament liegen bei ca. 300€.
Die In-vitro-Fertilisation (IVF) ist teurer, da sie mehr Eingriffe und Instrumente erfordert. Der Preis für eine IVF mit Samenspende liegt bei ungefähr 3.000€ inkl. Narkosegebühren.
Auch fallen bei den Medikamenten bei einer IVF höhere Kosten an. Die Ausgaben für Hormonmedikamente allein liegt bei ungefähr 1.000-12.000 und ist im Preis nicht inbegriffen.
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Da die Spender einer strengen Analyse unterzogen werden und die Kriterien, die sie erfüllen müssen, sehr anspruchsvoll sind, sind die Erfolgsraten bei der Verwendung von Spenderproben höher als bei der Verwendung von Spermien des Partners.
Die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft hängt aber auch vom Alter der Patientin und der Ursache der Unfruchtbarkeit ab, da sie die Qualität und Menge der im Eierstock verfügbaren Eizellen und damit die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft direkt beeinflusst.
Auch die hormonelle Medikation, die für die Behandlung verwendet wird, und die erhaltene endometriale Empfänglichkeit sind relevant.
Die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft variiert je nach Alter der Frau zwischen ca. 13 und 22% pro Versuch. AB 40 ist die Chance auf eine Schwangerschaft wesentlich geringer, wenn die Wunschmutter ihre eigenen Eier verwendet.
Da die Eierstockreserve (Anzahl der Eier im Eierstock) ab 35-37 Jahren drastisch abnimmt, ist die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft durch künstliche Befruchtung gering und eine direkte In-vitro-Fertilisation (IVF) wird daher empfohlen.
Im Falle der IVF kann die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft mit Spendersamen in jedem Zyklus bei etwa 40-45% liegen.
In diesem Artikel finden Sie alle Informationen zu Schwangerschaftsraten in der Kinderwunschbehandlung: wie hoch ist die Erfolgsrate bei IVF & Co?
Die Spende sollte immer als ein absolut uneigennütziger Prozess verstanden werden, die finanzielle Aufwandsentschädigung wird von jedem Zentrum festgelegt.
Der Samen wird im Zentrum für assistierte Reproduktion oder in der Samenbank eingefroren, wo die Probe geliefert wird. Dazu wird die Probe in Behälter (Strohhalme oder Kryoröhrchen) gelegt und bei -196°C in flüssigen Stickstoff getaucht.
In flüssigem Stickstoff gefrorene Samenproben können problemlos über Jahre gelagert werden. Die Spermien sind überhaupt nicht beschädigt und haben praktisch die gleichen Eigenschaften wie beim Einfrieren.
Es gibt nur eine Aufwandsentschädigung für die erbrachte Zeit und Mühe, und stellt keine Zahlung an sich da. Es werden zwischen 30 und 50€ für jede gespendete Probe bezahlt.
In Deutschland gibt es keinen Spenderkatalog da die Spende anonym durchgeführt werden muss. Im Ausland gibt es aber durchaus Spenderkataloge wo Sie Ihren Spender nach gewünschten Eigenschaften auswählen können.
Die Samenbank wird sowohl bei künstlicher Befruchtung als auch bei Behandlungen in der in-vitro-Fertilisation genutzt. Wenn Sie mehr zu den Techniken lesen möchten, empfehlen wir diese Artikel:
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Behandlung mit einer Samenspende, letztes Update: 09.04.2018. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (www.bzga.de, www.familienplanung.de
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