Die Fortschritte in der Medizin ermöglichen es heute, Männer und Frauen dabei zu helfen, zum Richtigen Zeitpunkt ihren Fortpflanzungswunsch zu erfüllen.
Der Fertilitätserhalt besteht darin, Eier und Sperma in Halme oder anderen Gefrierverfahren einzufrieren und sie in Flüssigstickstoff einzutauchen. So können diese Zellen bis zu dem Zeitpunkt, an dem man sich Nachkommen wünscht, intakt erhalten bleiben und mit hohen Erfolgsraten in einer Kinderwunschbehandlung eingesetzt werden.
Das Einfrieren von Ovarial- und Hodengewebe ist eine Alternative zur Kryokonservierung von Ei- und Samenzellen. Die Sicherheit und Wirksamkeit dieser Methoden ist jedoch noch nicht nachgewiesen.
Im Anschluss finden Sie ein Inhaltsverzeichnis mit allen Punkten, die wir in diesem Artikel behandeln.
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Fertilitätserhalt: wann nötig?
Im Wesentlichen gibt es zwei spezifische Fälle, in denen die Erhaltung der Fruchtbarkeit empfohlen wird:
- Krebspatienten: Chemotherapie- und Strahlentherapie sind sehr aggressiv und können die Vorläuferzellen von Ei- und Samenzellen angreifen. In diesen Fällen können die Keimzellen eingefroren werden, um in Zukunft nicht mehr auf Ei- und/oder Samenspender zurückgreifen zu müssen.
- Verzögerung der Mutterschaft: Die Frau kommt mit einer endlichen Anzahl von Eizellen auf die Welt, die mit der Zeit allmählich abnimmt. Außerdem nimmt nicht nur die Menge, sondern auch die Qualität der Eizellen ab.
Ein Kommentar dazu von Dr. Irene Romero, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe:
Die Erhaltung der Fruchtbarkeit wird heutzutage als eine echte Chance angesehen. Dabei haben Patientinnen die Möglichkeit, ihre eigenen Spenderinnen zu werden, falls sie eine Eizellspende benötigen.
Fruchtbarkeitserhalt bei Frauen
Heute ist die Zahl der Frauen, die sich dafür entscheiden, die Fruchtbarkeit zu erhalten, enorm angestiegen. Die Hauptursache für diesen Anstieg ist die immer stärker werdende Tendenz, die Mutterschaft zu verzögern, sei es aufgrund der Lebensumstände oder aufgrund der sozioökonomischen Situation, in der wir leben.
Andere Gründe, warum sich viele Frauen für den Erhalt ihrer Fruchtbarkeit entscheiden, sind, dass sie sich einer Krebsbehandlung unterziehen wollen oder dass sie an Krankheiten leiden, die die Ovarialreserve beeinträchtigen, wie z.B. bei Endometriose.
Im folgenden Abschnitt führen wir die verschiedenen Alternativen auf, die Frauen haben, um ihre Reproduktionsfähigkeit zu erhalten.
Eizellenvitrifikation
Die Eizellenvitrifikation ist eine Methode in der Kinderwunschbehandlung, bei der bei niedrigen Temperaturen Eizellen blitzschnell tiefgefroren werden. Die Eier werden für unbegrenzte Zeit in Flüssigstickstofftanks, den sogenannten Eibanken, eingefroren gelagert, ohne ihre physischen und funktionellen Eigenschaften zu verlieren.
Der Hauptvorteil der Eizell-Vitrifikation besteht daher darin, dass die Qualität der Eizellen jederzeit erhalten bleibt, bis die Frau sich für die Verwendung entscheidet.
Um die Eizellen vitrifizieren zu können, ist es notwendig, dass die Frau das Hormonmedikament, das mehrere Eizellen gleichzeitig reifen lässt, einnimmt und sie so mittels Follikelpunktion direkt aus dem Eierstock absaugen kann.
Die nach dem Vitrifikationsprozess gewonnenen Eier werden anschließend gefroren und in einer Eibank gelagert, wo sie auf unbestimmte Zeit bleiben. Wenn eine Frau Mutter werden möchte, muss sie auf die In-vitro-Fertilisation (IVF) mit ihren eingefrorenen Eizellen zurückgreifen.
Wenn Sie mehr über diese Technik zur Erhaltung der weiblichen Fruchtbarkeit erfahren möchten, können Sie im folgenden Artikel weiterlesen: Was ist die Eizell-Vitrifikation und was sind ihre Vorteile?
Kryokonservierung von Embryonen
Eine Alternative zur Eizellenvitrifikation, die heterosexuellen Paaren angeboten wird, ist das Einfrieren der befruchteten Eizellen, wenn sie sich bereits zu teilen begonnen haben, d.h. das Einfrieren der Embryonen.
Das Einfrieren von Embryonen findet dabei auf ähnliche Weise statt wie bei Eizellen. Die Embryonen werden mit Kryoschutzmitteln in ein Medium eingebracht und in Halme eingesetzt. Die Halme werden dann in einer Embryonenbank gelagert, wo sie bis zur Verwendung in flüssigem Stickstoff eingefroren bleiben.
Wenn Sie mehr über diese spezielle Technik wissen möchten, lesen Sie hier weiter: Was ist die Embryonenvitrifikation - wann und wie sie durchgeführt wird.
Transposition der Ovarien
Die Transposition der Ovarien, auch Ovariopexie genannt, ist eine Methode zur Erhaltung der weiblichen Fruchtbarkeit, die eine mögliche Verletzung der Keimdrüsen im Falle einer Krebserkrankung verhindert.
Diese Technik besteht darin, die Eierstöcke an eine andere Stelle des Körpers zu verlegen, mit dem Ziel, sie von dem Ort, an dem die Strahlentherapie durchgeführt werden soll, zu entfernen.
Nach Abschluss der Strahlentherapie werden die Eierstöcke wieder in ihre ursprüngliche Position gebracht.
Kryokonservierung von Ovargewebe
Das Einfrieren von Ovargewebe ist eine experimentelle Technik und wurde daher noch nicht durchgeführt. Diese Konservierungsmethode wäre für präpubertäre Mädchen mit Krebsdiagnose zu empfehlen.
Das Verfahren umfasst eine Biopsie zur Entfernung kleiner Stücke der Eierstockrinde der Frau, in denen sich die Eizellen im Erwachsenenalter entwickeln. Es ist zu beachten, dass die Eierstockrinde von präpubertären Mädchen die Eizellvorläuferzellen enthält.
Das extrahierte unreife Gewebe wird seziert und in dünne Scheiben geschnitten, die in flüssigem Stickstoff gefroren werden. Später, wenn das Verschwinden des Krebses bestätigt wurde und das Erwachsenenalter erreicht ist, werden diese Scheiben von selbst in den Eierstock oder einen anderen Körperteil, wie z.B. den Arm, transplantiert.
Fruchtbarkeitserhalt bei Männern
Die Fruchtbarkeit von Männern bleibt durch das Einfrieren von Spermien erhalten. Es gibt jedoch noch eine andere experimentelle Technik, das Einfrieren von Hodengewebe, die allerdings noch nicht in der Praxis angewendet wurde.
In jedem Fall kann die Samenqualität von Männern, die sich einer Krebsbehandlung unterziehen werden, beeinträchtigt werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, über den Erhalt ihrer Fruchtbarkeit Bescheid zu wissen. Auf diese Weise haben Männer die Möglichkeit, Eltern zu werden, sobald der Krebs überwunden ist.
Wir erläutern jede der Optionen zur Erhaltung der männlichen Fruchtbarkeit im nächsten Abschnitt.
Einfrieren von Spermien
Wenn sich ein Mann einer Anti-Tumor-Behandlung (Bestrahlung oder Chemotherapie) unterzieht, ist das Einfrieren von Spermien die einfachste Möglichkeit, die männliche Fruchtbarkeit zu erhalten. Darüber hinaus ist es derzeit die einzige Alternative, die zur Erhaltung der reproduktiven Funktion des Mannes zur Verfügung steht.
Andere Fälle, in denen das Einfrieren von Spermien angezeigt ist, sind folgende:
- Bei Patienten, die sich einer Vasektomie unterziehen.
- Bei Patienten mit schlechter Spermienqualität.
- Bei Patienten mit Schwierigkeiten bei der Probenentnahme.
- Bei Samenspender.
- Bei Transsexuelle.
Zum Einfrieren und Lagern von Samen müssen keine Medikamente eingenommen werden. Der Patient muss einfach eine Samenprobe abgeben und vorher 3 bis 5 Tage sexuell abstinent geblieben sein. Sobald die Probe gewonnen wurde, wird ihre Qualität im Labor anhand eines Seminogramms analysiert.
Schließlich wird, um die beste Qualität zu erhalten, der Samen aufbereitet und in Halme eingeführt, die versiegelt und in einer Samenbank gelagert werden. Gefrorene Samenproben bleiben bis zum Kinderwunsch des Patienten im Lager.
Embryologe Antonio Alcaide kommentiert dazu:
Der ausschlaggebende Faktor, um eine Probe einfrieren zu können, ist die Qualität der Probe, die Menge der Spermien und die Anzahl der beweglichen Spermien.
Einfrieren von Hodengewebe
Das Einfrieren von Hodengewebe ist eine experimentelle Technik, die in Fällen von jungen Männern empfohlen wird, die die Pubertät noch nicht erreicht haben und daher ihren Samen nicht einfrieren können.
Der Vorgang ähnelt dem der Kryokonservierung von Ovargewebe. Dabei werden kleine Fragmente der Rinde der Samenkanälchen der Hoden entfernt, in denen sich die Keimzellen der Spermien befinden. Dieses Gewebe wird im Anschluss bis zur Verwendung eingefroren.
Kosten
Die Preise variieren je nach Behandlung und Aufwand des Verfahrens. Die einfachste und billigste Technik ist das Einfrieren von Spermien, was zwischen 200 und 700€ kostet.
Das Einfrieren von Eizellen und Embryonen ist eine komplexere und arbeitsintensivere Technik, so dass seine Kosten höher ausfallen. Das Einfrieren von Embryonen kann 3.500-6.000 € kosten, während das Einfrieren von Eizellen bei 2.500-4.000 € liegt.
In beiden Fällen ist eine hormonelle Stimulation notwendig, so dass zusätzlich 1.000 bis 1.200 Euro für das Medikament anfallen, da dies normalerweise im Preis nicht inbegriffen ist.
Wenn Sie für später Ihre Gameten oder Embryone einfrieren möchten, empfehlen wir Ihnen einen individuellen " Fruchtbarkeitsbericht" der aus 3 einfachen Schritten besteht.
Somit lernen Sie Kliniken Ihrer Nähe kennen, die unsere strengen Qualitätskriterien erfüllen. Außerdem schicken wir Ihnen mit diesem Bericht nützliche Tipps zu, die Ihnen bei Ihrem ersten Klinikbesuch helfen werden.
Fragen die Nutzer stellten
Bis zu welchem Alter können Eier eingefroren werden? Ist das noch mit 41 möglich?
Es gibt keine Altersgrenze für das Einfrieren von Eiern. Diese können immer eingefroren werden. Idealerweise sollten sie eingefroren werden solange die Frau noch jung ist und ihre Eier noch über eine gute Qualität verfügen. So ist die Erfolgswahrscheinlchkeit in der In-vitro-Fertilisation höher.
Wie können Spermien und Eizellen zu Hause eingefroren werden?
Diese Zellen können zu Hause nicht eingefroren werden, sondern müssen in einem spezialisierten medizinischen Zentrum erfolgen. Damit Eizellen und Spermien zu einem späteren Zeitpunkt verwendet werden können, müssen sie unter bestimmten Bedingungen eingefroren werden, die zu Hause nicht verfügbar sind. Um Eier einzufrieren, müssten sie außerdem zuerst operativ entfernt werden.
Wie kann man lebende Spermien erhalten?
Die heutigen Methoden des Einfrierens von Sperma ermöglichen es, das Sperma praktisch intakt zu halten. Dank der verwendeten Kryoprotektoren und des blitzschnellen Einfrierens können sie ohne Schaden konserviert werden und die Überlebensraten steigen.
Wie lange hält gefrorenes Sperma?
Sie können auf unbestimmte Zeit eingefroren bleiben. Die beim Gefrieren angewandte Methode ermöglicht es, die Proben ohne Beschädigung zu konservieren und ihre physikalischen und funktionellen Eigenschaften praktisch intakt zu halten.
Zahlt die Krankenkasse Krebspatienten die Behandlungsmethoden zur Erhaltung der Fruchtbarkeit?
Ja, sowohl Männer als auch Frauen mit Krebs können ihre Fruchtbarkeit aufrechterhalten, so dass sie in Zukunft Kinder bekommen können, wenn sie sich erholt haben. Tatsächlich haben Krebspatienten in der Krankenkasse oft Vorrang. Frauen, die ihre Eier einfrieren wollen, um die Mutterschaft zu verzögern, müssen jedoch die Behandlung privat bezahlen.
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Im Laufe des gesamten Artikels haben wir über das Einfrieren und die Vitrifikation gesprochen. Wenn Sie den Unterschied zwischen diesen beiden Begriffen wissen wollen, empfehlen wir Ihnen den folgenden Artikel: Was ist mit Einfrieren und Vitrifikation von Gameten und Embryonen gemeint?
Darüberhinaus ist es besonders bei Krebspatienten wichtig, für ihren späteren Kinderwunsch ihre Fruchtbarkeit zu bewahren. Wenn Sie dieses Thema interessiert, laden wir Sie ein, diesen Artikel zu lesen: Erhaltung der Fruchtbarkeit bei Brustkrebspatientinnen.
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Literaturverzeichnis
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Fragen die Nutzer stellten: 'Bis zu welchem Alter können Eier eingefroren werden? Ist das noch mit 41 möglich?', 'Wie können Spermien und Eizellen zu Hause eingefroren werden?', 'Wie kann man lebende Spermien erhalten?', 'Wie lange hält gefrorenes Sperma?' Und 'Zahlt die Krankenkasse Krebspatienten die Behandlungsmethoden zur Erhaltung der Fruchtbarkeit?'.