Hodenkrebs ist eine seltene Krankheit, betrifft aber vor allem junge Männer im fruchtbaren Alter. Dennoch sind diese Tumore in den meisten Fällen heilbar und haben eine hohe Überlebensrate.
Experten empfehlen, sich selbst rechtzeitig an den Hoden abzutasten um Anzeichen, wie z.B. einen Klumpen, zu erkennen.
Wenn sich der Verdacht auf Hodenkrebs bestätigt, wird den Betroffenen empfohlen, ihr Sperma vor der Krebsbehandlung einzufrieren, um ihre Fruchtbarkeit zu erhalten.
Im Anschluss finden Sie ein Inhaltsverzeichnis mit allen Punkten, die wir in diesem Artikel behandeln.
Hodenkrebs ist der häufigste Tumor bei Männern im Alter zwischen 15 und 40 Jahren.
Obwohl die Sterblichkeitsrate auf weniger als 1% gesunken ist, ist Hodenkrebs bei fruchtbaren Männern unter Paaren mit Kinderwunsch eine ernste Angelegenheit.
Hodenkrebs und insbesondere dessen Behandlungen (Chemotherapie und Strahlentherapie) beeinträchtigen die männliche Fruchtbarkeit erheblich.
Die Prognose und Behandlung von Hodenkrebs hängt im Wesentlichen von der Art des Tumors ab.
Mehr als 90% der Hodentumore entstehen in Keimzellen, wo die Spermatogenese oder Spermienproduktion stattfindet. Aus diesem Grund werden diese Tumore auch als Keimzelltumore bezeichnet, die sich wiederum in den folgenden Typen unterscheiden:
Seminome machen etwa 40% der Hodentumore aus. Diese wachsen langsam und verbreiten sich normalerweise nicht auf andere Körperteile aus.
Ein Tumormarker für diese Krebsart ist das Hormon humanes Choriongonadotropin (hCG), das meist erhöht ist und zur Diagnose von Hodenkrebs verwendet wird.
Darüber hinaus werden Seminome in zwei Subtypen eingeteilt:
Da es sich um Tumore handelt, die sehr langsam wachsen, ist die Prognose sehr gut. Außerdem sind sie gegenüber der Strahlentherapie sehr empfindlich.
Nicht-seminomale Tumore machen 60% der Hodentumore aus und treten tendenziell bei jungen Männern zwischen 15 und 35 Jahren auf.
Diese Tumore entwickeln sich schneller und sind daher ernster.
Die wichtigsten Subtypen von nicht-seminomalen Keimtumoren sind folgende:
Gemischte Keimzelltumore enthalten sowohl Seminom- als auch Nichtseminomzellen. Diese Art von Hodenkrebs wird wie das Nicht-Seminom behandelt, da es auf die selbe Weise wächst und sich ausbreitet.
Die genauen Ursachen von Krebs sind unbekannt. Jedoch weiß man, dass der persönliche Lebensstil mit Krebs in Zusammenhang steht und die Wahrscheinlichkeit erhöht, an irgendeine Art von Tumor zu erkanken.
Genauer gesagt sind die Risikofaktoren von Hodenkrebs folgende:
Es sollte beachtet werden, dass ein oder mehrere Risikofaktoren nicht bedeuten, dass ein Mann Hodenkrebs entwickeln wird.
Zunächst sind sich alle Spezialisten auf diesem Gebiet einig, wie wichtig es ist, eine frühzeitige Diagnose von Hodenkrebs zu stellen, damit eine einfache und schnelle Behandlung zur Entfernung des Tumors angewendet werden kann, ohne die Gesundheit des Mannes ernsthaft zu beeinträchtigen.
Zu diesem Zweck wird empfohlen, ab Kindesalter regelmäßg die Hoden selbst abzustasten. Dadurch können jegliche Anzeichen von Krebs frühzeitig entdeckt werden.
Andere Anzeichen und Symptome, auf die man bei der Erkennung von Hodenkrebs achten sollte, sind die folgenden:
Trotz allem haben einige Männer keine Symptome von Hodenkrebs, weshalb dieser nur durch medizinische Untersuchungen auf andere Krankheiten erkannt wird. Zum Beispiel mithilfe eines Hodenultraschalls während einer Fruchtbarkeitsuntersuchung.
Die Behandlung von Hodenkrebs hängt hauptsächlich von der Art des Tumors, seinem Stadium und davon ab, ob er einen oder beide Hoden betrifft.
Hier erklären wir die wichtigsten Punkte:
Hodenkrebs verursacht keine Sterilitätsprobleme bei Männern. Es sind jedoch Krebsbehandlungen, die sich bei vielen Männern negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken, weshalb diese nach der Heilung Schwierigkeiten haben, Kinder zu zeugen.
Die Auswirkungen auf die männliche Fruchtbarkeit hängen von der Art der Behandlung ab. Zunächst einmal verändert die Entfernung eines Hodens weder die männliche Sexualfunktion noch die Spermienwerte. Der verbleibende Hoden ist in der Lage, weiterhin die gleiche Menge an Spermien und Sexualhormonen zu produzieren, um allen Bedürfnissen gerecht zu werden.
Jedoch beeinflussen Strahlen- und Chemotherapie durchaus die Spermatogenese beider Hoden und können je nach Aggressivität der Behandlung eine vorübergehende oder dauerhafte Unfruchtbarkeit verursachen.
Aus diesem Grund ist es für den Kinderwunsch am besten, die Spermien einzufrieren um so die Fruchtbarkeit weiterhin zu erhalten. Dazu muss der Patient einfach nach 3-5 tägiger sexueller Abstinenz eine Spermienprobe im Labor abgeben.
Nur einen Hoden zu haben, entweder von Geburt an oder aufgrund einer späteren Krankheit wie Krebs, bedeutet nicht, dass es ein Fruchtbarkeitsproblem gibt. Wenn der verbleibende Hoden einwandfrei funktioniert und die Spermatogenese nicht beeinträchtigt wird, kann der Mann problemlos auf natürlichem Wege zeugen.
Symptome von Hodenkrebs sind nicht immer leicht zu erkennen, weder im frühen noch im fortgeschrittenen Stadium, wenn sich der Krebs bereits auf andere Körperteile ausgebreitet hat.
Einige Symptome können jedoch auf Bildungen von Metastasen hindeuten:
Leider Ja. Bei Betroffenen kann sich erneut Hodenkrebs zu einem späteren Zeitpunkt bilden, zum Beispiel im anderen Hoden. Dies ist als rezidivierender Hodenkrebs bekannt.
Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass alle Patienten, die an Hodenkrebs erkrankt sind, regelmäßig beim Urologen untersucht werden, insbesondere in den zwei Jahren nach dem Ende der Krebsbehandlung.
Nach der Heilung kann der Betroffene weiterhin fruchtbar bleiben. Ist dies nicht der Fall, kann der Patient auf das Sperma zurückgreifen, das er vor seiner Behandlung eingefroren hat. Da der Samen aufgrund seiner Knappheit sehr wertvoll ist (nur eine oder zwei gefrorene Proben), geht man gleich zur ICSI über, da so mit einem einzigen Sperma eine Schwangerschaft erreicht werden kann. Sollten also noch mehr Kinder gewünscht werden, gäbe es immer noch eine eingefrorene Probe.
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