Was ist der Unterschied zwischen Sterilität und Infertilität?

durch (embryologin), (gynäkologin), (gynäkologin), (gynäkologe) Und (invitra staff).
Aktualisiert am 23/02/2021

Die Konzepte der Sterilität oder Unfruchtbarkeit beziehen sich auf die Unfähigkeit eines Paares, ein Kind zu zeugen bzw. zu empfangen.

Im Jahr 2009 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Sterilität offiziell als eine Krankheit des Fortpflanzungssystems anerkannt.

Aus diesem Grund haben Paare, die an Unfruchtbarkeit leiden, das Recht auf eine Reproduktionsbehandlung um ihren Kinderwunsch zu erfüllen.

Sterilität oder Infertilität?

Infertilität und Sterilität sind zwei Begriffe, die sich auf die Unfähigkeit beziehen, Kinder zu bekommen. Obwohl sie auch von vielen Fachleuten als Synonyme behandelt werden, sind sie nicht dasselbe.

Der eigentliche Unterschied liegt im genauen Zeitpunkt des Fruchtbarkeitsproblems.

Bei Sterilität kann das Sperma nicht die Eizelle befruchten.

Bei Infertilität hingegen kommt es zu keiner Termingeburt, da währen der Schwangerschaft Probleme auftreten und es zu einem Schwangerschaftsabbruch kommt. In diesem Fall kommt es zwar zur Befruchtung, aber der entstandene Embryo kann sich entweder nicht einnisten (Implantation) oder er entwickelt sich nicht weiter.

In beiden Fällen bleibt der Kinderwunsch des Paares unerfüllt. Bei der Infertilität kommt das Paar dem Wunsch einem Stück näher, auch wenn er am Ende nicht erfüllt wird.

Ursachen von Fruchtbarkeitsproblemen

Obwohl Infertilität und Sterilität eine Angelegenheit ist, das beide Paare betrifft, kann die Ursache von der Frau, dem Mann oder von beiden ausgehen. Das sind die häufigsten Ursachen von Sterilität und Infertilität:

Weibliche Sterilität

Die häufigsten Gründe für weibliche Sterilität sind:

Endokriner Faktor
Bezieht sich auf Probleme im Zusammenhang mit der hormonellen Steuerung des Menstruationszyklus und des Eisprungs. Sie können u.a. zu Störungen wie schlechter Eizellenqualität, Anovulation, Amenorrhö, vorzeitiger Ovarialinsuffizienz führen.
Tubarer Faktor
Bezieht sich auf Störungen auf Eileiterebene- dem Ort, an dem sich Eizelle und Sperma zu einem Embryo verbinden. Eileiterverstopfungen, Endometriose oder Salpingitis sind einige der Störungen der Eileitern, welche die Fruchtbarkeit am meisten beinträchtigen.
Zervikalfaktor
Funktionelle und/oder anatomische Veränderungen des Gebärmutterhalses können den Aufstieg der Spermien erschweren und so die Befruchtung verhindern.
Uterusfaktor
Fehlbildungen, Myome, Synechien, Endometritis, Polypen, etc. können verhindern, dass Spermien die Eizelle erreichen.

Diese Ursachen können auch ein Grund für Infertilität sein, da in manchen Fällen trotz dieser Beeinträchtigungen eine Befruchtung stattfindet, die spätere Embryoentwicklung jedoch nicht.

Mehr über weibliche Sterilität hier: Sterilität weiblicher Herkunft.

Männliche Sterilität

Bei Männern wiederum führen folgende Ursachen zu Sterilität:

Prätestikulärer oder hormoneller Faktor
wie bei der Frau kann eine Veränderung der Hormone, die die Spermatogenese regulieren (Spermienproduktion), die Bildung von Spermien negativ beeinflussen und damit deren Befruchtungsfähigkeit beeinträchtigen.
Testikulärer Faktor
Erkrankungen wie Orchitis, Hydrozele, Kryptorchismus, Trauma oder Varikozele gehören zu den häufigsten Ursachen.
Posttestikulärer Faktor
Obwohl die Spermienproduktion nicht beeinträchtigt wird, haben Spermien möglicherweise Probleme, bei der Ejakulation ausgestoßen zu werden. Beispiele für postestikuläre Veränderungen sind: Verstopfung der Samenleiter, Samenwegsinfektionen, sexuelle Impotenz, retrograde Ejakulation, usw.
Spermienfaktor
Die Spermienqualität ist möglicherweise nicht gut genug, um eine natürliche Schwangerschaft zu erreichen. Probleme im Zusammenhang mit Motilität, Morphologie oder Konzentration der Spermien im Ejakulat können eine spontane Schwangerschaft verhindern.

Wie im vorherigen Fall auch kann bei diesen Sterilitätsfaktoren eine Befruchtung stattfinden, aber es kommt zu keiner evolutionären Schwangerschaft. Daher kann es sich auch um männliche Infertilität handeln.

Wenn Sie mehr Informationen über männliche Sterilität wünschen, empfehlen wir Ihnen folgenden Artikel: Männliche Sterilität.

Infertilität

Wie wir bereits erwähnt haben geht die Infertilität einen Schritt weiter. In diesem Fall verschmelzen Eizelle und Sperma und erzeugen den Embryo, aber er kann sich nicht richtig bis zum Ende, d.h. bis zur Geburt, entwickeln.

Bei der Infertilität kommt es daher nicht bis zur Geburt, das heißt die Schwangerschaft wird schon vorher abgebrochen.

Neben den oben genannten Gründen, die in einigen Fällen zu Sterilität und in anderen zu Infertilität führen, gibt es andere Ursachen, die sich auf den Embryo und seine Entwicklungs- und Evolutionsfähigkeit beziehen. Die häufigsten sind:

Einnistungsstörung
Diese Störung tritt bereits im frühen Schwangerschaftsstadium ein, da sich der Embryo nicht in die Gebärmutterschleimhaut einnisten kann.
Fehlgeburt
die Schwangerschaft endet in fortgeschrittenen Stadien der embryonalen oder fetalen Entwicklung. Dies führt zu einer Fehlgeburt.

Diese Störung kann, genauso wie bei einem Einnistungsfehler, im frühen Schwangerschaftsstadium eintreten.

Es kann passieren, dass die Schwangerschaft in fortgeschritteneren Entwicklungsstadien des Embryos oder Fötus aufhört, was zu einem Schwangerschaftsverlust führt.

Die Ursache für diese Probleme sind Störungen auf sowohl weiblicher als auch männlicher Ebene oder sogar auf beiden Seiten. Es gibt auch Situationen, in denen die Ursache für den Schwangerschaftsabbruch unbekannt ist.

Kinderwunschbehandlungen und Kosten

Reproduktionsbehandlungen wie Insemination oder künstliche Befruchtung (klassische IVF oder ICSI) ermöglicht vielen Paaren trotz Fruchtbarkeitsproblemen ihren Kinderwunsch zu erfüllen.

Die günstigste Variante davon ist die künstliche Befruchtung: Ihre Kosten liegen zwischen 600-1.400 €, während eine IVF zwischen 3.000 € und 5.000 € kostet.

Bei extremen Fällen von Sterilität oder Infertilität besteht auch die Möglichkeit, auf passende Behandlungen wie eine Eizellen- und Samenspende zurückzugreifen, mit der schließlich die Geburt eines gesunden Kindes möglich ist. Patienten aus Deutschland sollten jedoch beachten, dass eine Eizellenspende in ihrem Land nicht erlaubt ist.

Länder wie Spanien ermöglichen diese Behandlung, deren Kosten zwischen 4.500 € und 9.000 € liegen. Die Samenspende ist hingegen deutlich günstiger, da es sich um eine einfachere Technik handelt. Der Preis für die künstliche Befruchtung mit Spendersamen beträgt 900-1.700€.

Die assistierte Reproduktion erfordert, wie jede medizinische Behandlung, dass Sie der Professionalität der Ärzte und der Klinik, die Sie wählen, vertrauen, denn natürlich ist jede von ihnen anders.

Dieses "Tool" wählt Kliniken in Ihrer Nähe aus, die unseren strengen Qualitätskriterien entsprechen. Außerdem erstellt das System einen Kostenvergleich und Bedingungen, welche die verschiedenen Kliniken anbieten. Somit erleichtern wir Ihnen die Entscheidung.

Obwohl man leichte Fälle von Sterilität oder Infertilität in einigen Fällen behandeln kann, ist es nicht immer möglich, das Problem zu lösen. In diesen Situationen kann die assistierte Reproduktion die Lösung sein, damit sich der Kinderwunsch erfüllt.

Fragen die Nutzer stellten

Was sind die wichtigsten Symptome bei männlicher Infertilität?

durch Dr. Med. Elena Izquierdo Trechera (gynäkologin).

Die männliche Infertilität ist normaler asymptom; die Ursachen dafür werden über eine Krankenakte über persönliche und familiäre Vorerkrankungen ermittelt und Proben angefordert.

Ist Sterilität dasselbe wie Infertilität?

durch Dr. Med. Blanca Paraíso (gynäkologin).

Sterilität und Infertilität sind unterschiedliche Konzepte; um die Fruchtbarkeit zu verstehen, muss man wissen, dass die menschliche Spezies unter allgemeinen Bedingungen eine geringe Reproduktionsleistung hat, mit einer Chance von nur 20 bis 25 % auf eine monatliche Schwangerschaft bei fruchtbaren Paaren und ohne Probleme, wobei die kumulative Schwangerschaftsrate nach einem Jahr der Suche 80 % und nach 2 Jahren 90 % beträgt.

Sterilität ist definiert als die Unfähigkeit eines Paares, innerhalb eines Jahres auf natürlichem Wege schwanger zu werden. Innerhalb dieses Begriffs kann man zwischen primärer Sterilität, wenn das Paar noch nie schwanger geworden ist, und sekundärer Sterilität, wenn das Paar schon einmal eine Schwangerschaft erreicht hat, aber zum jetzigen Zeitpunkt keine Schwangerschaft erreichen kann, unterscheiden.

Unter Infertilität hingegen versteht man die Unfähigkeit, eine Lebendgeburt zu erreichen, also Paare, die eine Schwangerschaft erreichen, aber anschließend eine Fehlgeburt haben.

Obwohl Sterilität und Infertilität oft austauschbar genannt werden, handelt es sich also um unterschiedliche Konzepte, obwohl sie die Unfähigkeit, eine sich entwickelnde Schwangerschaft und ein Neugeborenes zu erreichen, gemeinsam haben.

Was ist eine eileiterbedingte Sterilität?

durch Andrea Rodrigo (embryologin).

Die eileiterbedingte Sterilität bezeichnet die Unfähigkeit einer natürlichen Befruchtung, die durch die Verstopfung der Eileiter entsteht. Diese Verstopfung kann spontan aufgrund von Infektionen, Krankheiten oder Fehlbildungen auftreten, oder auch absichtlich, d.h. durch die Bereitschaft der Frau, Sterilität als Verhütungsmethode zu verursachen. Das ist die so genannte Sterilisation.

Kann Chemotherapie Sterilität oder Infertilität verursachen?

durch Andrea Rodrigo (embryologin).

Ja, die Chemotherapie beeinflusst sowohl die weibliche als auch die männliche Fruchtbarkeit. Diese onkologische Behandlung verursacht Sterilität, da sie die primordialen Keimzellen, Vorläufer von Eizellen und Spermien, schädigt und zerstören kann.

Was ist der Unterschied zwischen primärer und sekundärer Infertilität?

durch Andrea Rodrigo (embryologin).

Wir sprechen von primärer Sterilität oder Infertilität, wenn das Paar Probleme hat, zum ersten Mal Kinder zu bekommen. Auf der anderen Seite bezieht sich sekundäre Sterilität oder Infertilität auf die Unfähigkeit, Nachkommen zu bekommen, nachdem sie zuvor Kinder bekommen haben.

Im ersten Fall hat das Paar Probleme mit dem ersten Kind und im zweiten Fall hat das Paar Probleme mit dem zweiten Kind, nachdem es das erste natürlich und ohne große Komplikationen bekommen hat.

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Autoren und Mitwirkende

 Andrea Rodrigo
Andrea Rodrigo
Embryologin
Abschluss in Biotechnologie an der Polytechnischen Universität Valencia (UPV) mit Master-Abschluss in Biotechnologie der assistierten Humanreproduktion, unterrichtet von der Universität Valencia in Zusammenarbeit mit dem Valencianischen Institut für Unfruchtbarkeit (IVI). Postgraduierte Expertin für medizinische Genetik. Mehr über Andrea Rodrigo
Dr. Med. Blanca Paraíso
Dr. Med. Blanca Paraíso
Gynäkologin
Medizinstudium und Promotion an der Universität Complutense Madrid (UCM). Diplom in Statistik in den Gesundheitswissenschaften. Facharzt für Gynäkologie und Assistierte Reproduktion. Mehr über Dr. Med. Blanca Paraíso
Zulassungsnummer: 454505579
Dr. Med. Elena Izquierdo Trechera
Dr. Med. Elena Izquierdo Trechera
Gynäkologin
Medizinstudium an der Universität Complutense Madrid mit den Schwerpunkten Geburtshilfe und Gynäkologie sowie Master in menschlicher Reproduktion an der Rey Juan Carlos Universität und IVI. Derzeit ist sie Gynäkologin mit dem Schwerpunkt assistierte Reproduktion in der Klinik Eugin in Madrid. Mehr über Dr. Med. Elena Izquierdo Trechera
Zulassungsnummer: 282866949
Dr. Med. Gorka Barrenetxea Ziarrusta
Dr. Med. Gorka Barrenetxea Ziarrusta
Gynäkologe
Abschluss in Medizin und Chirurgie an der Universität Navarra. Promotion in Medizin und Chirurgie an der Universität Baskenlande/Euskal Herriko Unibertsitatea. Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe (MIR). Er verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung und ist ordentlicher Professor an der Universität Baskenland/Euskal Herriko Unibertsitatea. Er ist außerdem Professor für den Master menschlicher Fortplanzung an der Universität Madrid. Vizepräsident der spanischen Vereinigung für Fruchtbarkeit, SEF. Mehr über Dr. Med. Gorka Barrenetxea Ziarrusta
Zulassungsnummer: 484806591
Auf deutsch angepasst von:
 Romina Packan
Romina Packan
inviTRA Staff
Chefredakteurin und Übersetzerin für die deutsche Ausgabe von inviTRA. Mehr über Romina Packan

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