Clomifencitrat ist ein Antiöstrogenpräparat, das oral eingenommen wird, um den Eisprung auszulösen. Es wird vor allem bei Patientinnen mit fehlendem oder unregelmäßigem Eisprung (meist verursacht durch das polyzystische Ovarialsyndrom) eingesetzt, da es in 70 % der Fälle den Eisprung wiederherstellt. Außerdem lässt sich Clomiphencitrat bequem oral verabreichen. Das Medikament ist außerdem kostengünstig und kosteneffektiv.
Seine Wirkungsweise ist indirekt; es induziert die Freisetzung von follikelstimulierendem Hormon (FSH) und luteinisierendem Hormon (LH), indem es Östrogenrezeptoren im Gehirn blockiert. FSH und LH sind die Hormone, die auf den Eierstock einwirken und eine Vermehrung der Follikel und einen Eisprung bewirken.
Die Hauptprobleme mit Clomifen sind:
- Anti-östrogene Wirkungen auf den Gebärmutterhalsschleim und die Gebärmutterschleimhaut, wodurch eine niedrigere Schwangerschaftsrate als mit Gonadotropinen erreicht wird.
- Patienten mit Hypophyseninsuffizienz profitieren nicht von der Einnahme, da diese Patienten nicht in der Lage sind, FSH und LH korrekt zu produzieren.
- Es ist nicht ratsam, mehr als 6 Behandlungszyklen durchzuführen.
- Hohe Rate an Mehrlingsschwangerschaften (7-10%) aufgrund der Entwicklung von mehreren Follikeln.
- Hauptnebenwirkungen sind Übelkeit, Erbrechen, Hitzewallungen und Schwindelgefühl. Es wurde jedoch auch über visuelle und Hautauswirkungen berichtet. Diese sind unüblich und dosisabhängig.
- Bildung von Eierstockzysten und/oder Vergrößerung bereits bestehender Eierstockzysten (einschließlich Endometriomen).
Auf der anderen Seite gibt es die humanen menopausalen Gonadotropine (hMG) und rekombinante Gonadotropine (rFSH und rLH), die subkutan verabreicht werden und teurer sind. Diese haben eine direkte Wirkung auf die Eierstöcke, und obwohl ihre Verabreichung für manche Patientinnen unangenehmer sein kann, haben sie deutliche Vorteile. Dazu gehören eine wesentlich präzisere Dosisanpassung als bei Clomifen und eine höhere Schwangerschaftsrate, da keine antiöstrogene Wirkung auf die Gebärmutterschleimhaut besteht.
Darüber hinaus sind Gonadotropine bei Patienten mit Hypophyseninsuffizienz wirksam, und es gibt keine Begrenzung der Anzahl der Zyklen/Behandlungen. Auch die Nebenwirkungen der Gonadotropine sind minimal.