Die wissenschaftliche Beweislage scheint darauf hinzuweisen, dass es besser ist, Embryonen im Blastozystenstadium zu transferieren, da sie höhere Schwangerschaftsraten erreichen als Embryonen am Tag 3. Dieser Anstieg der Einnistungsraten ist zum Teil auf eine bessere Synchronisation zwischen Embryo und Endometrium, vor allem aber auf eine bessere Selektion der Embryonen zurückzuführen. Nicht alle 3 Tage alten Embryos schaffen es bis zum Blastozystenstadium. Wenn wir also diese Embryonen bereits durch eine Blastozystenkultur aussondern können, vermeiden wir nutzlose Transfers.
Die ersten Studien zum Einfrieren von Embryonen am 3. und 5. Tag ergaben offenbar schlechtere Ergebnisse, wenn sich die Embryonen im Blastozystenstadium befanden. Dies lag daran, dass die verwendete Einfriertechnik ein langsames Einfrieren war, was die Überlebenschancen der Embryonen bis zum Auftauen, insbesondere der Embryonen im Blastozystenstadium, verringerte. Die heute angewandte Technik ist die Vitrifikation mit einer Überlebensrate der Embryonen von nahezu 100%, die sowohl für 3 Tage und 5 Tage alte Embryonen gilt.
Angesichts der Tatsache, dass Blastozysten uns höhere Schwangerschaftsraten ermöglichen als 3 Tage alte Embryonen und dass sie eine sehr hohe Überlebensrate bis zum Einfrieren (mittels Vitrifikation) haben, lässt sich daraus eindeutig ableiten, dass es besser wäre, die Embryonen am fünften Tag einzufrieren.
Es stimmt, dass die Studien keine signifikanten Unterschiede in der kummulierten Schwangerschaftrate durch Einfrieren und Transferieren von Embryonen am dritten oder fünften Tag der Entwicklung feststellen konnten. Es hat sich gezeigt, dass durch die Entnahme der Embryonen bis zum 5. Tag eine geringere Anzahl von Embryonen eingefroren wird und die Zahl der für eine Schwangerschaft erforderlichen Transfers ebenfalls geringer sein wird.
