Bei Beweglichkeitsproblemen der Spermien spricht man in der Medizin von Asthenozoospermie, umgangssprachlich auch als langsame oder "faule" Spermien bezeichnet.
Je höher der Anteil unbeweglicher oder langsamer Spermien ist, desto schwieriger ist es, auf natürlichem Wege eine Schwangerschaft zu erreichen. Daher müssen bei Beeinträchtigungen in der Spermienbeweglichkeit, das heißt, wenn die Spermien größere Probleme haben, den ganzen Weg bis zur Eizelle und ihrer Befruchtung zurückzulegen, meistens auf Methoden der assistierten Reproduktion zurückgegriffen werden.
Das Spermiogramm ist der Test, der zur Bewertung der Eigenschaften des Spermas dient und im Wesentlichen drei Parameter beurteilt: Konzentration (Anzahl der Spermien pro ml), Motilität und Morphologie (Prozentsatz der Spermien mit normaler Form).
Konkret können innerhalb der Motilität drei Typen festgestellt werden:
- Mobilitätstyp a
- progressiv, schnell oder geradlinig.
- Mobilitätstyp b
- langsam progressiv.
- Mobilitätstyp c
- ohne Bewegung, d.h. die Spermatozoen vibrieren.
- Mobilitätstyp d
- statische oder unbewegliche Spermatozoen.
Asthenozoospermie ist daher eine sehr häufige Ursache für Sterilität bei Männern.
Was die Behandlungsmöglichkeiten betrifft, so wäre die künstliche Befruchtung bei sehr geringer Beweglichkeit nicht angezeigt, da die Spermien nicht in der Lage wären, den normalen Weg zurückzulegen und die Eizelle zu befruchten. Aus diesem Grund wäre die Behandlung der Wahl in den meisten Fällen von mittelschwerer bis schwerer Asthenozoospermie die In-vitro-Fertilisation (IVF), bei der folgende Formen in Frage kommen:
- Klassische IVF
- Eine große Anzahl von Spermatozoen wird in einer Platte und im Inkubator mit der Eizelle in Kontakt gebracht, so dass die Befruchtung auf natürliche Weise erfolgt. Diese Technik ist nur dann indiziert, wenn die Abnahme der Motilität leicht bis mäßig ausgeprägt ist.
- FIV-ICSI
- es ist der Biologe selbst, der das ausgewählte Spermatozoon in die Eizelle einführt, so dass es sich nicht bewegen muss.
