Die Vorgehensweise bei einer klassischen IVF und einer IVF-ICSI sind gleich, außer bei einem Schritt: Die Vereinigung der Eizelle mit dem Sperma.
Im Anschluss finden Sie ein Inhaltsverzeichnis mit allen Punkten, die wir in diesem Artikel behandeln.
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Woraus besteht ein IVF-Prozess?
Unter In-Vitro-Fertilisation versteht man das Verschmelzen der Gameten (Eizellen und Spermien) im Labor. Um diese Vereinigung und damit die Schwangerschaft zu erreichen, sind eine Reihe von Schritten erforderlich:
Kontrollierte Follikelstimulation
Es werden zu zwei bestimmten Zwecken der Patientin spezielle Hormone verabreicht:
- Einerseits um sicherzustellen, dass alle Eizellen, die in diesem Zyklus zu wachsen beginnen, das Reifestadium erlangen und nicht nur eine, wie es auf natürliche Weise vorkommt.
- Andererseits um mit äußeren Hormonen den Zyklus zu kontrollieren und um zu wissen, wann die Eizellen reif sind und deshalb kurz vor einem Eisprung stehen. Auf diese Weise wird die Erfolgswahrscheinlichkeit erhöht.
Während der 6-10 tägigen Stimulation muss die Patientin regelmäßig alle 2 oder 3 Tage zur Arztpraxis gehen, damit der Spezialist die Entwicklung der Eierstöcke kontrollieren und die Punktion zum richtigen Zeitpunkt planen kann. Ein Kommentar dazu von Dr. Elena Martín:
Die Follikelstimulation, die etwa 9-14 Tage dauert, besteht aus der Injektion der am Fortpflanzungsprozess beteiligten Hormone und erfolgt in der Regel subkutan.
Follikelpunktion
Der nächste Schritt ist die Gewinnung der Eizellen bei der Follikelpunktion. Dabei handelt es sich um einen chirurgischen Eingriff unter Narkose, bei dem der Gynäkologe die Follikel des Eierstocks ("Beutel" mit den Eiern) sticht und deren Inhalt absaugt. Anschließend wird die angesaugte Follikelflüssigkeit im Labor analysiert, um nach den Eiern zu suchen.
Der Verlauf dauert ungefähr 30 Minuten.
Spermienentnahme und -aufbereitung
Die Spermienprobe wird in der Regel durch Masturbation gewonnen. Wenige Minuten nach der Ejakulation durchläuft die Probe einen Prozess, der als Spermien-Kapazitation bekannt ist und darin besteht, minderwertige Spermien und Samenplasma zu beseitigen. So wird die Probe in Spermien mit fortschreitender Mobilität konzentriert.
Es gibt einige Fälle, in denen die Masturbation die Gewinnung von Spermien nicht zulässt, so dass versucht wird, sie durch Hodenbiopsie oder Nebenhodenabsaugung zu gewinnen. Bei diesen Proben wird aufgrund schlechter Spermienqualität und geringer Spermienmenge eine ICSI benötigt.
Befruchtung oder Fusion von Keimzellen
Es ist der Moment, in dem Eizelle und Sperma verschmelzen, um die genetischen Ausstattung beider Elternteile zu verbinden und das neue Wesen hervorzubringen. Die Vereinigung kann mit mehr oder weniger starker Intervention des Embryologen erfolgen. Im Allgemeinen funktioniert es jedoch wie folgt:
- Konventionelle IVF
- die Eizellen und das Sperma werden auf den gleichen Kulturteller gelegt und man wartet darauf, dass sie sich selbst verschmelzen können.
- ICSI
- Es ist der Embryologe selbst, der das Spermium direkt in das innere der Eizelle einlegt.
Die Befruchtung bewerten
16 bis 20 Stunden nach der Befruchtung überprüft der Embryologe, ob die Eizelle korrekt befruchtet wurde oder ob im Gegensatz dazu irgendein Fehler die Verschmelzung verhindert hat. Dafür analysiert man, ob beide polare Korpuskel und beide Vorkerne vorhanden sind, die sich zu der Zygote (Embryo einer Zelle) verschmelzen, wie im Bild ersichtlich.
Embryokultur
Zygoten bleiben in der Kultivierung, um ihre Entwicklung fortzusetzen. Sie werden zu Embryonen und dann zu Blastozysten. Im vorherigen Bild sehen wir die Unterschiede zwischen den einzelnen Stadien.
Sie sollten in einem speziellen Inkubator aufbewahrt werden, der die idealen Temperatur- und Gasbedingungen für das embryonale Wachstum bis zum Zeitpunkt des Transfers beibehält. Während der Zeit, in der sie sich im Inkubator befinden, wird ihr Zustand analysiert und ihre Qualität bestimmt.
Vorbereitung der Gebärmutterschleimhaut
Die Patientin erhält andere hormonelle Medikamente als die bei der Follikelstimulation, um ihre Gebärmutterschleimhaut empfänglich zu machen, d.h. diese kann mit dem Embryo interagieren, so dass er sich einnisten und die Schwangerschaft beginnen kann.
Die Gebärmutterschleimhaut muss einen trilaminaren Aspekt und eine Dicke von etwa 7 bis 10 mm aufweisen, um die Embryonenimplantation zu fördern.
Die normalerweise verabreichten Medikamente sind Östrogen und Progesteron, entweder vaginal, oral oder in Form eines Pflasters. Bei einer frischen IVF wird die natürliche Freisetzung von Östrogenen oft ausgenutzt und nur Progesteron zur Unterstützung der Lutealphase verabreicht.
Embryotransfer
Ausgehend von der Qualität der Embryonen wird der beste Embryo ausgewählt, d.h. derjenige mit dem größten Implantationspotenzial. Er wird über eine spezielle Kanüle in die Gebärmutter der zukünftigen Mutter übertragen und man wartet darauf, dass der Embryo sich in die Gebärmutterschleimhaut einnistet und so zu einer Schwangerschaft führt.
Die Übertragung ist schmerzfrei und kurz. Sie wird vom Gynäkologen im Sprechzimmer oder im Operationssaal ohne Betäubung durchgeführt.
Für mehr Informationen empfehlen wir Ihnen diesen Artikel: Embryotransfer
Einfrieren von Embryonen
Die deutsche Gesetzgebung erlaubt den Transfer von maximal drei Embryonen, obwohl meistens nur einer oder zwei übertragen werden.
Überschüssige hochwertige Embryonen, die nicht zum Transfer bestimmt sind, werden durch eine Embryovitrifizierung kryokonserviert.
Dr. Miguel Dolz beschreibt die möglichen Zwecke dieser überschüssigen Embryonen:
Nutzung durch das Paar selbst, um ein zweites Kind zu bekommen oder es erneut zu versuchen, wenn sich keine Schwangerschaft eingestellt hat, ohne den gesamten Prozess erneut durchlaufen zu müssen; den Embryo für Forschungszwecke spenden, die immer der Gesetzeslage unterliegen; den Embryo für reproduktive Zwecke zu spenden, solange die gesetzlichen Anforderungen erfüllt werden; zum Schluss können Embryone nach Ablauf der fruchtbaren Jahre der Frau vernichtet werden.
Schwangerschaftstest
Zwischen 10 und 15 Tagen nach dem Transfer kann die Frau einen Beta-hCG-Test durchführen, um zu sehen, ob die IVF erfolgreich war und sie somit das Ziel erreicht hat: die Schwangerschaft.
Eine Schwangerschaft kann sowohl über den Urin als auch über das Blut nachgewiesen werden. Beide erkennen das Hormon beta-hCG, das als "Schwangerschaftshormon" bezeichnet wird.
Kosten der IVF
Die Kosten für die In-vitro-Fertilisation variieren je nach dem Zentrum, in dem die Behandlung durchgeführt wird, und den Eigenschaften jeder Patientin. Die In-Vitro-Fertilisation kostet zwischen 3000 und 5000€.
Es sei darauf hingewiesen, dass viele der oben genannten Schritte nicht im Anfangsbudget enthalten sind, wie z.B. das Einfrieren von Embryonen. Dies wird als separater Prozess betrachtet und liegt bei 300-600€. Das Gleiche gilt für die Medikamente zur Stimulation und zur Vorbereitung des Endometriums, was die Behandlung um 1000-1500 € verteuert.
Das Paar sollte über alles, was im Anfangsbudget enthalten ist, gut informiert sein, sobald sich für eine Kinderwunschbehandlung entschieden wird.
Man sollte bedenken, dass eine Schwangerschaft nicht immer beim ersten Mal erreicht wird. Aus diesem Grund sollten Sie sich über die entstehenden Kosten informieren, wenn Sie mehr Versuche in der Klinik benötigen und ob diese Rabatte gewähren.
Fragen die Nutzer stellten
Kann ein IVF-Zyklus abgebrochen werden, wenn er bereits begonnen hat und der Transfer noch nicht erfolgt ist?
Ja, sowohl erwartet als auch unerwartet. Manchmal ist bekannt, dass die Eierstockreserve der Frau gering ist, dass die Samenqualität schlecht ist oder dass es andere Bedingungen gibt, die dazu führen können, dass ein IVF-Zyklus nicht zu Ende geführt wird.
In anderen Fällen wird sie jedoch nicht erwartet und muss zu einem bestimmten Zeitpunkt des IVF-Zyklus abgebrochen werden.
Wie läuft die IVF mit tiefgefrorenen Embryonen ab?
Die IVF mit gefrorenen Embryonen besteht direkt aus der endometrialen Vorbereitung und dem Transfer der Embryonen in die Gebärmutter der Mutter. Die Schritte der Follikelstimulation, der Follikelpunktion und der Embryokultur werden vermieden, da die Embryonen bereits erzeugt und kryokonserviert wurden.
Wie lange dauert die In-vitro-Fertilisation?
Die In-vitro-Fertilisation dauert etwa einen weiblichen Zyklus, d.h. etwa 30 Tage. Vom Beginn des Menstruationszyklus an, der in dem Moment markiert wird, in dem die Periode fällt, beginnt die Frau, sich selbst zu stimulieren. Etwa 6-10 Tage später wird die Follikelpunktion programmiert, in der die Eizellen gewonnen werden, die befruchtet werden und zu den Embryonen führen. Diese werden in Kultur gehalten und nach 3 oder 5 Tagen, je nach Fall, in die Gebärmutter übertragen. Zu diesem Zeitpunkt sind etwa 15 Tage vergangen.
Zwei Wochen nach dem Transfer ist es möglich, einen Schwangerschaftstest durchzuführen und zu überprüfen, ob die Behandlung erfolgreich war.
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Fragen die Nutzer stellten: 'Kann ein IVF-Zyklus abgebrochen werden, wenn er bereits begonnen hat und der Transfer noch nicht erfolgt ist?', 'Wie läuft die IVF mit tiefgefrorenen Embryonen ab?' Und 'Wie lange dauert die In-vitro-Fertilisation?'.