Eizellenspende in Spanien: Rechtslage, Anforderungen und Kosten

durch (embryologin) Und (invitra staff).
Aktualisiert am 24/09/2019

Die meisten Patienten aus dem Ausland reisen zur IVF mit Spendereiern nach Spanien. Das breite Spektrum an privaten Kinderwunschkliniken, die Qualität der Einrichtungen, die Anzahl der Experten und die Kosten sind die Hauptgründe, warum sich internationale Patienten für Spanien entscheiden.

Nach spanischem Recht können alleinstehende Frauen, heterosexuelle Paare und gleichgeschlechtliche Paare einer Fruchtbarkeitsbehandlung unterzogen werden. Da die Eizellspende anonym ist, gibt es viele Ei- und Samenspender und praktisch keine Wartelisten. Dies ist der Hauptgrund, warum sich internationale Patienten dafür entscheiden, die Eizellspende in Spanien durchzuführen.

Die Kosten für die IVF mit Spendereiern liegen zwischen 4.500 und 9.000 Euro, je nach Kinderwunschklinik, geographischer Lage und den Besonderheiten des jeweiligen Falles. Außerdem sind die Kosten für Fruchtbarkeitsmedikamente selten enthalten.

Wie funktioniert die Eizellspende in Spanien?

Sowohl Altruismus als auch Anonymität sind zwei der wichtigsten Merkmale, die den Prozess der Eizellenspende in Spanien auszeichnen. Dies sind die Gründe, warum ein breites Spektrum ausländischer Patienten zur Fruchtbarkeitsbehandlung nach Spanien reist, um schließlich Eltern werden zu können.

Mit Anonym ist gemeint, dass weder Patienten noch Spender Zugang zur Identität des anderen haben, was junge Frauen ermutigt, Eizellspenderin zu werden. Daraus resultiert die Zunahme der Anzahl der Kandidatnnen und der allgemeinen Chance, die ideale Spenderin für jede Empfängerin zu finden.

Auch wenn es sich vor allem um einen uneigennützigen solidarischen Akt handelt, erhalten die Spender einen wirtschaftlichen Ausgleich. Obwohl der Ausgleich nicht zu hoch ausfällt, ist es eine zusätzliche Motivation für Mädchen, sich als zukünftige Eizellspenderin anzubieten.

Zusätzlich zu diesen beiden Hauptmerkmalen gibt es noch zwei weitere Aspekte, die ebenfalls berücksichtigt werden sollten:

  • Auswahl der Eizellenspenderin: Die Auswahl und Zuordnung einer Spenderin zu einer Empfängerin erfolgt durch Fertilitätsexperten, die ihre physischen und immunologischen Eigenschaften berücksichtigen.
  • Alter der Empfängerin: Obwohl das spanische Gesetz keine Altersgrenze für die Empfängerinnen festlegt, haben die spanischen Kliniken eine Vereinbarung getroffen, wonach Frauen über 50 Jahre nicht in Eizellspendeprogramme aufgenommen werden.

Es ist zu beachten, dass nach spanischem Recht maximal drei Embryonen übertragen werden dürfen.

Spanisches Gesetz über die Eizellspende

Das spanische Gesetz über assistierte Reproduktionstechniken (ART-Gesetz) legt fest, dass die Eizellenspende ein völlig anonymer und altruistischer Prozess ist. Dennoch können Eizellspenderinnen eine wirtschaftliche Kompensation für ihren Aufwand und die damit verbundenen unterschiedlichen Risiken erhalten.

Das spanische Ministerium für Gesundheit, Sozialpolitik und Gleichstellung hat gemäß den Leitlinien der Nationalen Kommission für assistierte menschliche Reproduktion einen festen Betrag zwischen 800 und 1.000 € als maximalen finanziellen Ausgleich für Eizellspender festgelegt.

Was das Anonymitätsgebot betrifft, so muss es vollständig und dauerhaft sein. Das Gesetz legt jedoch fest, dass aus Spenden geborene Kinder allgemeine Informationen über ihre Spender anfordern dürfen, solange die Identität des Spenders geheim bleibt.

Anforderungen an die Eizellspenderin

Zunächst müssen die Spenderinnen medizinisch vorab untersucht werden, um sicherzustellen, dass sie gesund sind. Ihre Familienanamnese wird ebenfalls überprüft. Im Falle von genetischen Erkrankungen oder Anomalien wird sie nicht in das Programm aufgenommen. Dies ist der Grund, warum potenzielle Eizellspenderinnen nicht adoptiert sein können, da der Zugang zu ihrer Familiengeschichte eine Voraussetzung ist.

Laut dem ART-Gesetz zur muss jede Frau, die in Spanien Eizellspenderin werden möchte, die folgenden grundlegenden Anforderungen erfüllen:

  • Körperlich und geistig gesund sein
  • Im Alter zwischen 18 und 35 Jahren
  • Eine normale Eierstockreserve haben
  • Keine Störungen in der Ovulation aufweisen
  • Frei von Fehlbildungen sowie genetischen und angeborenen Krankheiten zu sein

Nicht zuletzt sollte berücksichtigt werden, dass die Spenderinnen nicht mehr als 6 eigene Kinder empfangen können, einschließlich eigener Kinder und durch Spenden geborener Kinder. In jedem Fall gilt das Kinderkriegen als Vorteil, da es das Fruchtbarkeitspotenzial der Spenderin sowie das Fehlen schwerer genetischer Erkrankungen belegt.

Kosten

Die Kosten für die IVF mit Spendereiern liegen zwischen 4.500 und 9.000 Euro, je nach Kinderwunschklinik, geographischer Lage und den Besonderheiten des jeweiligen Falles. Dieser Preisanstieg im Vergleich zur IVF mit eigenen Eizellen ist auf die mit dem Spender verbundenen Kosten zurückzuführen, einschließlich:

  • Medikamente
  • Medizinisches und psychologisches Screening
  • Ultraschallüberwachung
  • Finanzielle Entschädigung

Die Empfängerin muss sich eine Reihe von Fruchtbarkeitsmedikamenten selbst verabreichen, um das Endometrium vor dem Embryotransfer vorzubereiten. In der Regel sind Medikamente nicht im Erstangebot enthalten. Die Kosten liegen zwischen 200 und 300 Euro. Umgekehrt sind Medikamente für die Spenderin in der Regel im Preis inbegriffen.

Die IVF mit Spendeeier ist womöglich eine der Behandlungen, die am meisten Fragen aufwirft. Transparenz ist eines unserer strengen Auswahlkriterien when es darum geht, unsereren Lesern Kinderwunschkliniken zu empfehlen. Hier können Sie sich Ihren eigenen Fruchtbarkeitsbericht erstellen und damit Kliniken heraussuchen, die unsere Qualitätsrichtlinien erfüllen und erhalten am Ende einen persönlichen Bericht basierend auf Ihren Präferenzen sowie Antworten auf Ihre Fragen.

Egg sharing

Einige Kliniken bieten Programme zur Kostenreduzierung an, die Ihnen helfen, Ihren DE-IVF-Zyklus zu optimieren, wie z.B. Egg sharing oder gemeinsame Eizellenspende. Anstatt eine exklusive Eizellspenderin zu verwenden, können Sie dieselbe Spenderin mit anderen Empfängern teilen, was die Gesamtkosten der Behandlung reduziert.

In exklusiven Eizellspenderzyklen garantieren Kinderwunschkliniken jeder Empfängerin zwischen 6 und 12 Eizellen. Mit der Option Egg sharing erhält jede Empfängerin 3-5 reife Eizellen von einer einzigen Spenderin.

Kurz gesagt, Egg sharing ermöglicht es Ihnen, die Kosten der IVF mit Spendereiern zu senken. Allerdings sind die Chancen auf eine Schwangerschaft mit dieser Option geringer. Die Kosten für die shared-donor IVF können zwischen 2.500 und 5.000 Euro liegen.

Fragen die Nutzer stellten

Wer kann in Spanien Spendereizellen bekommen?

durch Andrea Rodrigo (embryologin).

Nach spanischem Gesetz (heterosexuelle und gleichgeschlechtliche) Paare und alleinstehende Mütter können Spendereizellen in ihrem IVF-Zyklus erhalten.

Was sind die Erfolgsraten bei Eizellenspenden in Spanien?

durch Andrea Rodrigo (embryologin).

Die Spanische Gesellschaft für Fruchtbarkeit (Sociedad Espanola de Fertilidad, SEF) ist die wissenschaftliche Einrichtung, welche die von den Kliniken eingereichten Ergebnisse überprüft. Es wird geschätzt, dass rund 60% der IVF-Kliniken in Spanien ihre Ergebnisse an die SEF übermitteln.

Nach den bereits 2014 veröffentlichten Ergebnissen der SEF erreichen die Erfolgsraten bei der Verwendung von frischen Spendereiern 55,9% pro Zyklus, während die Geburtenrate durchschnittlich 36,4% beträgt. Bei gefrorenen Eiern liegen diese Werte bei 39,7% bzw. 24,7%.

Wenn ich Spendereier nutze, sieht mein Baby später aus wie ich?

durch Andrea Rodrigo (embryologin).

Bei der Zuordnung einer Eizellspenderin zu einer Empfängerin berücksichtigen die Kinderwunschkliniken, dass es eine Kompatibilität zwischen ihnen gibt und dass sie so viele phänotypische und immunologische Merkmale wie möglich aufweisen. Theoretisch also, ja, ein mit Spendereiern empfangenes Baby wird wahrscheinlich wie die leibliche Mutter aussehen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die biologische Mutter des Babys die Eizellspenderin sein wird, so dass die Antwort auf diese Fragen in Bezug auf die genetische Vererbung nein ist, das Baby wird nicht wie die Empfängerin aussehen, da es oder sie die genetische Belastung nicht mit ihr teilt.

Wie wird das Baby bei einer Eizellenspende aussehen?

durch Rebeca Reus (embryologin).

Kinderwunschkliniken stellen sicher, dass Eizellspenderinnen ähnliche körperliche Eigenschaften mit der Empfängerin teilen, so dass sie dem zukünftigen Kind ähneln, obwohl sie ihre DNA nicht mit ihm oder ihr teilen, und das Gleiche gilt für den Fall, dass Spendersperma verwendet wird. Wenn das Baby mit dem Sperma Ihres Partners oder Ehemanns empfangen wird, dann wird es ihm auch ähnlich sein.

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Literaturverzeichnis

Autor

 Zaira Salvador
Zaira Salvador
Embryologin
Abschluss in Biotechnologie an der Polytechnischen Universität Valencia (UPV) und Spezialistin für assistierte Reproduktion mit Masterabschluss in Human Reproduction Biotechnology am Instituto Valenciano de Infertilidad (IVI) und der Universität Valencia. Mehr über Zaira Salvador
Auf deutsch angepasst von:
 Romina Packan
Romina Packan
inviTRA Staff
Chefredakteurin und Übersetzerin für die deutsche Ausgabe von inviTRA. Mehr über Romina Packan

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