Wie wird die Gebärmutterschleimhaut in einer IVF aufgebaut?

durch (gynäkologe), (gynäkologe), (embryologin) Und (invitra staff).
Aktualisiert am 14/12/2020

Der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut spielt eine entscheidende Rolle bei künstlichen Befruchtungen und bei frischen oder gefrorenen Embryotransfers- sei es mit eigenen Embryonen oder gespendeten. Sie besteht in der Verabreichung von Hormonpräparaten, um die Einnistung des Embryos und damit die Schwangerschaft zu erleichtern.

Die Behandlung zum Aufbau der Gebärmutterschleimhaut besteht in diesen Fällen in der Regel hauptsächlich aus Progesteron und Östrogenen und kann je nach Medikament durch transdermale Pflaster, durch den Mund oder durch Vaginaleiern verabreicht werden.

Im Anschluss finden Sie ein Inhaltsverzeichnis mit allen Punkten, die wir in diesem Artikel behandeln.

Warum muss die Gebärmutterschleimhaut aufgebaut werden?

Die Gebärmutterschleimhaut ist die Schicht, die das Innere der Gebärmutter auskleidet. Sie kümmert sich hauptsächlich um die Embryoeinnistung damit eine Schwangerschaft eintreten kann. Die Gebärmutterschleimhaut verfügt über zahlreiche Blutgefäße, da die Gebärmutter während der Schwangerschaft stark durchblutet werden muss.

Die Dicke der Gebärmutterschleimhaut variiert natürlicherweise während des Menstruationszyklus. Sie besteht je nach ihrer Funktion aus zwei unterschiedlichen Wachstumsstadien:

Proliferationsphase
tritt vom Beginn des Zyklus bis zum 14. Tag auf, an dem der Eisprung stattfindet. Durch die Wirkung der Östrogene nimmt ihre Dicke zu und es wird in zwei Schichten differenziert, eine mehr innere und eine mehr oberflächliche. In diesem Stadium ist die Gebärmutterschleimhaut bis zu 10 mm lang.
Sekretionsphase
diese zweite Phase tritt von Tag 15 bis zum Ende des Zyklus auf und ist von Progesteron abhängig. Durch die Wirkung dieses Hormons wird die Anzahl und Grösse der Gebärmutterschleimhautdrüsen erhöht. Diese Drüsen sind für die Synthese einer Substanz zuständig, die die Einnistung im Falle eines Embryos erleichtert.

Wenn kein Embryo eingepflanzt wird, scheidet die Gebärmutterschleimhaut aus, verschwindet in Form der Menstruation und der Zyklus beginnt von neuem.

Diese Phasen sind stark reguliert und die Einnistung kann nur an bestimmten Tagen des Zyklus erfolgen. Diese Empfänglichkeitsphase der Gebärmutterschleimhaut ist das so genannte Einnistungsfenster und tritt gewöhnlich an den Tagen 19-21 des Zyklus auf.

Da die Empfänglichkeit nur wenige Tage anhält, ist es bei Kinderwunschbehandlungen besonders wichtig, den Embryotransfer an bestimmten Tagen des Zyklus durchzuführen, um sicherzustellen, dass die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung vorbereitet ist.

Wie wird die Gebärmutterschleimhaut aufgebaut?

Bei einer Fruchtbarkeitsbehandlung versucht man den natürlichen Vorgang nachzuahmen, sie aber so weit wie möglich zu optimieren, um die Chancen auf eine Schwangerschaft zu erhöhen. Dazu werden Medikamente - in der Regel Progesteron - vaginal zur Vorbereitung des Endometriums verabreicht.

Dieser Schritt wird normalerweise in jedem Zyklus durchgeführt. Je nach Art der Behandlung wird jedoch ein unterschiedliches Medikament verabreicht:

Künstliche Befruchtungen und IVF-Zyklen mit eigenen frischen Eizellen
Progesteron wird erst in der zweiten Phase des Zyklus verabreicht, nachdem die Follikelpunktion oder Insemination durchgeführt wurde.
Eizellenspende, Zyklen mit eingefrorenen Eizellen/Embryonen und ROPA-Methode
Der Gebärmutteraufbau ist ein Schlüsselfaktor für den Erfolg dieser Behandlungen. Östrogene werden ab den ersten Tagen des Menstruationszyklus und Progesteron am Tag der Befruchtung verabreicht.

Falls die Empfängerin eine Eierstockfunktion hat, kann es notwendig sein, orale Kontrazeptiva oder GnRH-Analoga (wie Decapeptyl) zu verabreichen, um die endogene hormonelle Aktivität zu stoppen und die Behandlung nicht zu behindern. Manchmal kann sie auch im natürlichen Zyklus, d.h. ohne künstlichen Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, durchgeführt werden indem die Hormone des Menstruationszyklus genutzt werden.

Es gibt dazu unterschiedliche Protokolle. Auch das Verabreichungsschema kann von Fall zu Fall variieren, da der Gynäkologe für jede Patientin ein bestimmtes Behandlungszeitraumund die am besten geeignete Medikation empfiehlt.

Mittels Ultraschallkontrolle überwacht man das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut um sicherzustellen, dass diese zum Zeitpunkt des Embryotransfers empfänglich ist. Progesteron wird weiterhin bis zur 12-20. Schwangerschaftswoche verabreicht.

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Die optimale Gebärmutterschleimhaut für eine Schwangerschaft

Die Gebärmutterschleimhaut spielt eine sehr wichtige Rolle bei der Erzielung von Behandlungserfolgen in der assistierten Reproduktion. Sowohl die Qualität der Embryonen als auch die Dicke der Gebärmutterschleimhaut sind grundlegende Faktoren.

Es wurde viel Forschung über die optimale Dicke der Gebärmutterschleimhaut für eine Einnistung betrieben. Im Allgemeinen gelten Werte von 7 bis 10 mm als gut, damit sich Embryonen einnisten können. Werte unter 6 mm sind eine schlechte Prognose, da sie mit Einnistungsversagen zusammenhängen.

Das auf dem Ultraschall erkennbare Muster wird ebenfalls analysiert, da nur in Fällen, in denen drei Schichten auf dem Ultraschall zu sehen sind(trilaterales Endometrium), die Chancen auf eine Schwangerschaft als hoch eingestuft werden.

Es ist jedoch zu beachten, dass ein trilaterales Endometrium von 8 mm nicht automatisch bedeutet, dass sich die Embryonen mit 100%iger Sicherheit einnisten werden. Genauso gibt es wiederum Patientinnen, die mit 6 mm schwanger werden können. Jeder Fall muss individuell beurteilt und behandelt werden.

Sonstige an der Einnistung beteiligte Faktoren

Neben der Dicke und dem Aussehen gibt es viele andere Elemente, die bei der Einnistung eine Rolle spielen. In diesem Prozess sind zum Beispiel auch folgende Faktoren besonders relevant:

Embryonenqualität
es nisten sich eher Embryonen mit guter Qualität ein. Wenn Sie wissen wollen, ab wann man bei Embryonen von guter Qualität spricht, empfehlen wir Ihnen diesen Post: Embryonen nach Qualität einteilen.
Empfänglichkeit der Gebärmutterschleimhaut
die Gebärmutterschleimhaut ist nur an einigen Tagen des Zyklus aufnahmefähig, was als Einnistungsfenster bezeichnet wird. Manchmal kann dieses Fenster vor oder hinter dem zu erwartenden Wert liegen oder nicht mit den auf dem Ultraschall beobachteten Merkmalen übereinstimmen. Dies würde dazu führen, dass der Transfer zu einem ungünstigen Zeitpunkt durchgeführt wird und somit die Chancen auf eine Schwangerschaft gering wären.
Embryo-endometriale Interaktion und Synchronität
zusätzlich zu den beiden vorhergehenden Faktoren ist es wichtig, dass eine gute Kommunikation zwischen dem Embryo und der Gebärmutterschleimhaut besteht und dass sie synchronisiert sind, d.h. dass der Tag der embryonalen Entwicklung mit dem Tag der Empfänglichkeit der Gebärmutterschleimhaut zusammenfällt. Wird beispielsweise eine Blastozyste (Embryo am 5.-6. Entwicklungstag) von sehr guter Qualität in eine Gebärmutter mit nicht aufnahmefähiger Gebärmutterschleimhaut übertragen, ist eine Einnistung sehr unwahrscheinlich.

Daraus wird ersichtlich, dass die Dicke und das Aussehen der Gebärmutterschleimhaut Faktoren sind, die berücksichtigt werden müssen, um den Erfolg einer Kinderwunschbehandlung vorherzusagen. Es ist jedoch schwierig, einen Cut-off-Punkt festzulegen um zu wissen, wann eine Einnistung stattfindet, da die Einnistung ein komplexer Prozess ist und darin mehrere Faktoren beteiligt sind. Am besten ist es daher, jeden Fall einzeln zu beurteilen un die Merkmale jeder Patientin auf persönliche Weise zu studieren.

Fragen die Nutzer stellten

Sollte die Gebärmutterschleimhaut besser im Natur- oder Ersatzzyklus durchgeführt werden?

durch Dr. Med. Mark P. Trolice (gynäkologe).

Bei Zyklen mit gefrorenen Embryos bleiben die Schwangerschaftsraten pro Embryotransfer gleich, egal ob es sich um einen Natur- oder Ersatzzyklus (mit Medikamenten) handelt. In einem Spontanzyklus ist keine Medikamenteneinnahme notwendig, was die Behandlungskosten reduziert. Es ist jedoch weitaus komplizierter einen Embryotransfer im Naturzyklus festzulegen als in einem Ersatzzyklus.

Welche Symptome treten beim Aufbau der Gebärmutterschleimhaut auf?

durch Rebeca Reus (embryologin).

In manchen Fällen können die Medikamente zum Aufbau der Gebärmutterschleimhaut einige Nebenwirkungen mit sich bringen, die jedoch nur sehr schwach ausfallen. Die häufigsten davon sind:

  • Schwellung
  • Müdigkeit
  • Erhöhter Scheidenausfluss

Reichen Tabletten aus, um die Gebärmutterschleimhaut aufzubauen?

durch Rebeca Reus (embryologin).

Ja, im Gegensatz zur Behandlung bei der Stimulation der Eierstöcke kann die Vorbereitung des Endometriums nur oral durchgeführt werden.

Östrogen kann zum Beispiel oral oder durch transdermale (Haut-)Pflaster eingenommen werden.

Im Falle von Progesteron kann dieses Hormon entweder oral oder mit Hilfe von Vaginaleiern eingenommen werden. Da die Nebenwirkungen der ersten Option unangenehmer sind, wird die zweite Option häufiger gewählt.

In einigen Fällen, in denen die Patientin über funktionierende Ovarien verfügt und keine oralen Kontrazeptiva verabreicht werden, kann es jedoch notwendig sein, GnRH-Analoga per Injektion zu verabreichen, um die endogene Hormonaktivität zu bremsen.

Welches Hormon spielt beim Aufbau der Gebärmutterschleimhaut in der Proliferationsphase eine Rolle und in welchen Fällen muss es eingenommen werden?

durch Rebeca Reus (embryologin).

Die Hormone, die die Entwicklung der Gebärmutterschleimhaut in der ersten Phase des Zyklus (proliferativ) fördern, sind Östrogene. Sie werden bei den meisten Behandlungen verabreicht, bei denen ein Embryotransfer in einem anderen Zyklus als dem der ovariellen Stimulation durchgeführt wird:

  • IVF-ICSI-Behandlungen mit gespendeten Eizellen, sowohl bei Frische- als auch Kryozyklen (mit gefrorenen Embryos oder Eizellen)
  • Transfer mit eigenen gefrorenen Embryos die aus früheren Zyklen stammen
  • Embryoadoption

Für Sie empfohlen

Wie wir gesehen haben, ist die Vorbereitung der Gebärmutterschleimhaut der Schlüssel zur Erleichterung der Einnistung der Embryonen in die Gebärmutterschleimhaut. Wenn Sie mehr über diesen Prozess erfahren möchten, laden wir Sie ein, den folgenden Artikel zu lesen: Embryoneneinnistung Schritt für Schritt.

Um die Chancen für eine Einnistung zu erhöhen, ist es neben der richtigen Vorbereitung der Gebärmutterschleimhaut auch wichtig, den Embryotransfer am richtigen Tag durchzuführen. Hier erklären wir Ihnen alles dazu: Wann und wie wird ein Embryotransfer durchgeführt?

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Literaturverzeichnis

Bourgain C, Devroey P. The endometrium in stimulated cycles for IVF. Hum Reprod Update 2003;9:515 – 522.

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Fragen die Nutzer stellten: 'Sollte die Gebärmutterschleimhaut besser im Natur- oder Ersatzzyklus durchgeführt werden?', 'Welche Symptome treten beim Aufbau der Gebärmutterschleimhaut auf?', 'Reichen Tabletten aus, um die Gebärmutterschleimhaut aufzubauen?' Und 'Welches Hormon spielt beim Aufbau der Gebärmutterschleimhaut in der Proliferationsphase eine Rolle und in welchen Fällen muss es eingenommen werden?'.

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Autoren und Mitwirkende

Dr. Med. Mark P. Trolice
Dr. Med. Mark P. Trolice
Gynäkologe
Doktor der Medizin, spezialisiert auf Gynäkologie und Geburtshilfe, von der Rutgers Robert Wood Johnson Medical School of New Jersey (USA). Außerordentlicher Professor an der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe der University of Central Florida College of Medicine. Direktor der Fertilitätsklinik: The IVF-Center. Titel Bester Arzt in Amerika. Mehr über Dr. Med. Mark P. Trolice
Zulassungsnummer Florida: ME 78893
Dr. Med. Miguel Dolz Arroyo
Dr. Med. Miguel Dolz Arroyo
Gynäkologe
Hochschulabschluss in Medizin und Chirurgie an der Medizinischen Fakultät der Universität Valencia im Jahr 1988 und Doktortitel in Medizin im Jahr 1995, spezialisiert auf Geburtshilfe und Gynäkologie. Experte für Reproduktionsmedizin mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in diesem Bereich und derzeit leitender Arzt und Gründer der FIV Valencia. Mehr über Dr. Med. Miguel Dolz Arroyo
Zulassungsnummer: 464614458
 Rebeca Reus
Rebeca Reus
Embryologin
Abschluss in Humanbiologie (Biomedizin) an der Universitat Pompeu Fabra (UPF), mit Masterabschluss im Labor für klinische Analysen und Masterabschluss in Theoretische Grundlagen und Laborverfahren der assistierten Reproduktion an der Universität Valencia (UV). Mehr über Rebeca Reus
Auf deutsch angepasst von:
 Romina Packan
Romina Packan
inviTRA Staff
Chefredakteurin und Übersetzerin für die deutsche Ausgabe von inviTRA. Mehr über Romina Packan

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