Amenorrhö oder ausbleibende Periode: Ursachen und Behandlung

durch (embryologin), (embryologin), (gynäkologin) Und (invitra staff).
Aktualisiert am 01/09/2020

Die Menstruation wird durch eine Reihe von Signalen ausgelöst, die unser Körper über hormonelle Verbindungen zwischen dem Gehirn und den Eierstöcken, die so genannte Hypothalamus-Hypophysen-Ovarien-Achse, produziert.

Oft kommt es vor, dass Frauen im gebärfähigen Alter ihren Frauenarzt aufsuchen, weil die Menstruation plötzlich ausbleibt. Dabei handelt es sich um Amenorrhö und kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden.

Was bedeutet Amenorrhö?

Von Amenorrhö spricht man, wenn die Menstruation oder Regelblutung ausbleibt. Diese Störung auf ein gelegentlich auftretendes, zeitweilig auftretendes Problem oder auf dauerhafte Faktoren bei der Frau zurückzuführen sein.

Kommt eine Frau in die Pubertät, beginnt die Menstruation, die bis zum Alter von 45-50 Jahren einmal im Monat stattfindet. Etwa in diesem Alter beginnen die Wechseljahre und die Menstruationsblutungen hören auf. Diese physiologisch bedingte Unterbrechung der Menstruation mit Eintritt der Wechseljahre hat jedoch nichts mit Amenorrhö zu tun.

Daher kann die ausbleibende Regelblutung folgendermaßen eingeteilt werden in:

Primäre Amenorrhö
Ausbleiben der Menstruation bei einem 15-16 jährigen Mädchen, das normal wächst und sich normal entwickelt Diese Art der Amenorrhoe beträgt 0,1% und äußert sich in einer verzögerten Menarche, der ersten Menstruationsblutung.
Sekundäre Amenorrhö
Bis zu einem gewissen Zeitpunkt hat die Frau im Laufe ihres Lebens bereits menstruiert. Amenorrhö wird diagnostiziert bei Frauen, bei denen die Menstruation mindestens 6 Monate ausgeblieben ist. Die Diagnose wird in 0,7% der Fällen gestellt und ist auf eine fehlende Hormonproduktion zurückzuführen.

Amenorrhö taucht auch als Ergebnis von Frustration, Angst und Stress bei Frauen auf die versuchen, schwanger zu werden. Bleibt die Menstruation über längerem Zeitraum aus, kann sich keine Schwangerschaft einstellen, was wiederum zu noch mehr Frustration führt und somit einen Teufelkreis schafft.

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Ursachen

Eine ausbleibende Regelblutung bei Frauen kann zahlreiche Gründe haben und mit Störungen im Gehirn, in den Eierstöcken, in der Gebärmutter oder sogar mit genetisch-bedingten Faktoren zusammenhängen.

Bei der primären Amenorrhö können Erbkrankheiten wie das Turner-Syndrom, das Kallmann-Syndrom oder eine angeborene Nebennierenhyperplasie dazu führen, dass Frauen ihre Periode nicht bekommen. Darüber hinaus sind Geburtsfehler der weiblichen Geschlechtsorgane ebenfalls eine Ursache für diese Art der Amenorrhö, da sie den Austritt des Menstruationsblutes blockieren.

Die sekundäre Amenorrhö kann hingegen folgende Gründe haben:

  • Schwangerschaft.
  • Stillzeit.
  • Fehlfunktion des Hypothalamus.
  • Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS).
  • Prämature Ovarialinsuffizienz.

Obwohl dies die häufigsten Ursachen für eine Amenorrhoe sind, kann bei einem hormonellen Ungleichgewicht im Körper auch die Menstruation ausbleiben. Wenn zum Beispiel der Prolaktinspiegel über dem Normalwert liegt (Hyperprolaktinämie), kann es sein, dass die Menstruation aufhört. Dies ist der Grund dafür, dass während der Stillzeit (hoher Prolaktinspiegel) bei vielen Frauen die Periode ausbleibt.

Risikofaktoren

Es gibt Faktoren, die das Risiko an Amenorrhö zu erkranken, erhöhen. Einige von ihnen sind unten aufgeführt:

  • Familiäre Vorgeschichte bei anderen Frauen, die an Amenorrhö leiden.
  • Essstörungen, wie zum Beispiel Magersucht oder Bulimie. Bei einem Body-Mass-Index (BMI) unter 19 kann diese Erkrankung auftreten.
  • Extreme sportliche Aktivitäten.

Besonders Stress ist einer der zahlreichen Faktoren, der bei Frauen dafür sorgt, dass die Regel ausbleibt. Dazu zählen nicht nur Stressfaktoren in der Arbeit oder Schule, sondern auch psychiatrische Erkrankungen, die für Angstzustände oder Depressionen verantwortlich sind.

Symptome bei Amenorrhö

Das wichtigste Symptom bei Amenorrhö ist die ausbleibende Menstruation. Darüber hinaus kann die fehlende Östrogenfreisetzung aus dem Eierstock zu folgenden klinischen Erscheinungsbildern führen:

  • Emotionales Ungleichgewicht.
  • Schlafstörungen.
  • Abnehmende Libido.
  • Scheidentrockenheit und dadurch resultierender schmerzhafter Geschlechtsverkehr.
  • Haarausfall.
  • Kopfschmerzen.

Ein hormonelles Ungleichgewicht kann im Falle einer Amenorrhö zu ausbleibendem Eisprung (Anovulation) und daher zu sekundärer Sterilität führen.

Diagnostik

Wie bereits erwähnt wurde, muss die Periode mindestens 3 Monate ausbleiben um diese Erkrankung zu diagnostizieren. In solchen Fällen sollte die Patientin ihren Frauenarzt aufsuchen und eine Schwangerschaft ausschließen- egal wie unwahrscheinlich diese ist.

Sobald eine Schwangerschaft ausgeschlossen wurde, besteht das allgemeine Protokoll darin, eine Anamnese der Patientin zu erfassen, um dem Gynäkologen eine Krankengeschichte zu liefern und beurteilen zu können, ob eine Störung vorliegt, die eine Amenorrhö auslösen könnte. Es folgt eine körperliche Untersuchung, die sowohl zur Beurteilung des Genitalbereichs als auch zur Überprüfung des Body-Mass-Index (BMI) dient.

Zur Ergänzung der körperlichen Untersuchung führt der Facharzt auch einen vaginalen/abdominalen Ultraschall und einen Hormontest durch, um zu beurteilen, ob ein Östrogendefizit vorliegt. Neben dem Östrogenspiegel werden auch andere Hormone wie FSH, LH, Prolaktin, usw. erstellt.

Als Ergänzung bei der Diagnose von Amenorrhoe können ein Kopf-CT-Scan , eine Endometriumbiopsie, ein Gentest oder ein MRT angefordert werden.

Behandlung von Amenorrhö

Da diese Krankheit gut behandelbar ist, stellt Amenorrhö kein Grund zur Sorge dar. Jedoch sollte zur Vermeidung von Spätfolgen Amenorrhö trotzdem zeitig behoben werden.

Aus diesem Grund sollte Ursachenforschung betrieben werden woher die Amenorrhö kommt und auf Grundlage dessen Lösungen gesucht werden. Diese können darin bestehen, die Lebensgewohnheiten zu ändern, Ernährung umzustellen, und sportliche Aktivitäten zu mäßigen.

Das Loslassen alter Gewohnheiten erfolgt jedoch nicht von heute auf morgen, sondern erfordert Zeit und Geduld. Daher kann der Facharzt zusätzliche Medikamente empfehlen, um den Östrogenmangel zu beheben.

Die Erkrankung gilt als behoben, wenn die Menstruation bei der Frau wieder regelmäßig eintritt. Ab diesem Zeitpunkt kann die Patientin wieder schwanger werden, da der Hormonspiegel wieder ausgeglichen ist und die Fruchtbarkeit wiederhergestellt wurde.

Amenorrhö durch hormonelle Verhütungsmittel

Hormonelle Verhütungsmittel hindern den Eisprung, da sie auf die Hypothalamus-Hypophysen-Ovarien-Achse wirken- ein System zur Regulierung des Menstruationszyklus. So werden die vom Eierstock natürlich freigesetzten Hormone durch das Kontrazeptivum (Pille, Spritze oder Implantat) verabreicht. Die meisten hormonellen Verhütungsmittel enthalten hohe Mengen an Östrogen und Progesteron.

Dies führt dazu, dass das Gehirn (Hypothalamus und Hypophyse) die Ausschüttung der Hormone FSH und LH reduziert oder blockiert und somit den Eisprung verhindert. Diese hormonelle Ausnahmesituation führt zu einer leichten Menstruationsblutung und kann sogar in manchen Fällen dafür sorgen, dass diese komplett ausbleibt (Amenorrhö).

Sobald die Hormone abgesetzt werden, braucht der Körper Zeit, um das hormonelle Ungleichgewicht wieder auszugleichen. Dabei kann es zu einer vorübergehenden Amenorrhö von 1-4 Monaten nach Absetzen der Verhütungsmethoden kommen. Solche Fälle von vorübergehender Amenorrhö sind völlig normal. Sollte dieser Zustand jedoch über einen längeren Zeitraum anhalten, empfiehlt es sich, einen Facharzt aufzusuchen. Dieser löst mithilfe von Medikamenten die Menstruation wieder aus und gleicht den Hormonhaushalt wieder aus.

Fragen die Nutzer stellten

Kann man bei Amenorrhö auf natürliche Weise schwanger werden?

durch Dr. Med. Paula Fabra Roca (gynäkologin).

Die Antwort lautet im Prinzip nein. Amenorrhoe (Ausbleiben der Menstruation für 6 Monate) ist die Folge eines fehlenden Eisprungs, ein Prozess, bei dem die Eizelle gerade biologisch für die Befruchtung vorbereitet wird und durch einen Prozess der Follikelruptur aus dem Eierstock freigesetzt wird.

Wenn die Eizelle nicht den Prozess des Eisprungs durchläuft, verlässt sie den Eierstock nicht und kann daher nicht befruchtet werden, da die Befruchtung der Eizelle durch die Spermien auf der Ebene des Eileiters stattfindet.

Der Austritt der Eizelle aus dem Eierstock bewirkt auf dieser Ebene zelluläre Veränderungen, die die Ausschüttung einer Reihe von Hormonen bewirken, die 14 Tage später zur Menstruation führen. Wenn es also keinen Eisprung gibt, gibt es keine Schwangerschaft und keine Menstruation.

Dennoch müssen wir mit dieser Aussage sehr vorsichtig sein, denn wenn die Amenorrhoe einer reversiblen Noxa untergeordnet ist, kann dieser Zustand der Anovulation jederzeit aufgelöst werden. In diesen Fällen erfährt die Frau erst 14 Tage später, wenn ihre Menstruation eintritt, dass sie ihren Eisprung hat. Deshalb sollte eine Patientin mit Amenorrhoe, die keine Schwangerschaft wünscht, die notwendigen Vorkehrungen zur Vermeidung einer Schwangerschaft treffen, da wir nicht wissen, wann dieser Zustand rückgängig gemacht werden kann.

Wie schaut die Prognose bei Amenorrhö aus?

durch Marta Barranquero Gómez (embryologin).

Die Prognose bei Amenorrhö hängt von der Form und der Ursache der ausbleibenden Regelblutung ab. Falls die Amenorrhö eine Ursache hat die geheilt werden kann, ist die Prognose günstig.

Wird Amenorrhö hingegen durch Krebs oder eine andere schwere Krankheit verursacht, ist die Prognose demzufolge kompliziert.

Ist Amenorrhö vererbar?

durch Marta Barranquero Gómez (embryologin).

Die primäre Amenorrhoe, d.h. das Ausbleiben der Menstruation bei Frauen in der Pubertät, steht häufig im Zusammenhang mit Gendefekten, die zu Missbildungen der weiblichen Geschlechtsorgane führen.

Darüber hinaus ist eine familiäre Vorgeschichte ein Risikofaktor für eine Amenorrhoe, weshalb es wichtig ist, den Gynäkologen regelmäßig aufzusuchen.

Warum bleibt die Periode während der Stillzeit aus?

durch Marta Barranquero Gómez (embryologin).

Der Hauptgrund warum die Menstruation während der Stillzeit ausbleibt, hängt mit dem Saugen und der Blockierung der Eierstockfunktion zusammen.

Sobald das Baby zu saugen anfängt, wird die Funktion der Hypothalamus-Hypophysen-Achse gehemmt, so dass keine Hormone zur Steuerung des Eisprungs produziert werden. Auf diese Weise kommt es nicht zur Reifung der Eizelle im Eierstock und es wird kein Progesteron gebildet. Das Ergebnis dieser Effekte ist das Ausbleiben der Menstruation bei der Frau.

Außerdem ist während der Stillzeit der Prolaktinwert hoch, was ebenfalls zu einer Störung der Hypothalamus-Hypophysenachse führt und Amenorrhö verursacht.

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Im Artikel haben wir darauf hingewiesen, dass die Amenorrhö bei Frauen zur Sterilität führen kann. Es gibt jedoch noch andere Gründe, weshalb Empfängnisschwierigkeiten auftreten können. Wenn Sie mehr darüber lesen wollen, empfehlen wir diesen Post: Was führt zu Unfruchtbarkeit von Frauen? Symptome und Behandlungsmöglichkeiten.

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Literaturverzeichnis

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Fragen die Nutzer stellten: 'Kann man bei Amenorrhö auf natürliche Weise schwanger werden?', 'Wie schaut die Prognose bei Amenorrhö aus?', 'Ist Amenorrhö vererbar?' Und 'Warum bleibt die Periode während der Stillzeit aus?'.

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Autoren und Mitwirkende

 Laura Gil Aliaga
Laura Gil Aliaga
Embryologin
Hochschulabschluss in Biologie und Biochemie an der Universität Miguel Hernández von Elche und der Universität Alicante (UA). Master-Abschluss in Biologie der assistierten menschlichen Fortpflanzung. Embryologin an der UR Vistahermosa-Klinik (Alicante). Mehr über Laura Gil Aliaga
 Marta Barranquero Gómez
Marta Barranquero Gómez
Embryologin
Abschluss in Biochemie und Biomedizin an der Universität Valencia (UV) und spezialisiert auf Assistierte Reproduktion an der Universität Alcalá de Henares (UAH) in Zusammenarbeit mit Ginefiv und in klinischer Genetik an der Universität Alcalá de Henares (UAH). Mehr über Marta Barranquero Gómez
Zulassungsnummer: 3316-CV
Dr. Med. Paula Fabra Roca
Dr. Med. Paula Fabra Roca
Gynäkologin
Dr. Paula Fabra hat einen Abschluss in Medizin und Chirurgie und ist auf Geburtshilfe und Gynäkologie spezialisiert. Darüber hinaus hat sie einen Master-Abschluss in Reproduktionsmedizin. Mehr über Dr. Med. Paula Fabra Roca
Zulassungsnummer: 51123
Auf deutsch angepasst von:
 Romina Packan
Romina Packan
inviTRA Staff
Chefredakteurin und Übersetzerin für die deutsche Ausgabe von inviTRA. Mehr über Romina Packan

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