Die Adenomyose, eine Sonderform der Endometriose, ist eine Erkrankung innerhalb der Gebärmutter, bei der gebärmutterschleimhautähnliche (Endometrium) Zellen in die Muskelschicht (Myometrium) der Gebärmutter hineinwachsen. Adenomyose kann zu Unfruchtbarkeit führen. Ihre Behandlung hängt von den Symptomen der Frau sowie ihrem Kinderwunsch ab.
Im Anschluss finden Sie ein Inhaltsverzeichnis mit allen Punkten, die wir in diesem Artikel behandeln.
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Was ist mit Endometrium und Myometrium gemeint?
Um die Erkrankung Adenomyose zu verstehen, muss man wissen, dass die Gebärmutter aus zwei Schichten besteht.
Das Endometrium, auch Gebärmutterschleimhaut genannt, ist die innerste Schicht dieses Organs und bedeckt die Oberfläche der Gebärmutterhöhle. Sie ist stark vaskularisiert (d.h. sie hat viele Blutgefäße), denn sie ist der Teil, der jeden Menstruationszyklus für die Einnistung des Embryos und die Bildung der Plazenta im Falle einer Schwangerschaft vorbereitet. Kommt es zu keiner Schwangerschaft, löst sich diese Schicht ab, wozu es zur Regelblutung kommt.
Mehr über die Gebärmutterschleimhaut lesen Sie hier: Was ist ein Endometrium?
Das Myometrium hingegen stellt die Muskelschicht der Gebärmutter dar und ist verantwortlich für die Gebärmutterkontraktionen während der Geburt. Diese Schicht ist eng mit der Gebärmutterschleimhaut verbunden, aber sie muss abgegrenzt sein, sonst kann sie zu Problemen führen.
Was ist eine Endometriosis genitalis interna?
Bei der inneren Endometriose oder Adenomyose ist im Myometrium Endometriumgewebe vorhanden. Manchmal kann dieses Gewebe eine Masse oder einen Tumor im Inneren der Gebärmutter verursachen, der als Adenomyom bezeichnet wird.
Es gibt zwei Arten davon:
- Fokale Adenomyose
- mit Adenomyomen, auch Cullen-Adenomyose genannt.
- Diffuse Adenomyose
- über einen großen Teil des Myometriums verteilt, wodurch sich die Gebärmutter vergrößert. Sie ist die häufigste Form.
Abhängig von der Lage des Endometriumgewebes im Myometrium unterscheiden wir auch zwischen oberflächlicher und tief infiltrierende Adenomyose.
Diese Krankheit kommt häufiger bei Frauen in den 40ern und 50ern vor die schon Mütter sind, kann aber auch bei jüngeren Frauen ohne Kinder vorkommen.
Ursachen und Symptome
Die Ursachen für diese Erkrankung sind noch nicht eindeutig bekannt. Es ist bekannt, dass sie östrogenbedingt ist und zu den Faktoren, die sie begünstigen, Schwangerschaft, Gebärmutteroperationen (Kaiserschnitte, Kürettagen, Hysteroskopie) gehören.
All diese Situationen haben gemeinsam, daß die Barriere zwischen Endometrium und Myometrium durchbrochen werden kann. Einige Theorien argumentieren auch, dass dies auf Veränderungen in der embryonalen Entwicklung des Reproduktionssystems der Frau zurückzuführen ist.
Etwa zwei Drittel der Frauen mit Adenomyose weisen irgendeine Form von Symptomen auf. Die bekanntesten sind folgende:
- Menstruationsschmerzen (Dysmenorrhö
- Zu lange oder zu starke Menstruation (Menorrhagie).
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie).
- Blutungen außerhalb der Menstruation (Metrorrhagie).
- Anämie durch starke Blutungen.
- Schmerzen im unteren Rücken.
Da diese Symptome vom Östrogenspiegel abhängen, werden sie sich mit dem Beginn der Wechseljahre verbessern.
Diagnostik
Eine klinische Diagnostik dieser Erkrankung ist schwierig, da ihre Symptome ungenau sind und sie oft mit anderen Beckenerkrankungen zusammenhängen. Dies hat dazu geführt, dass die Adenomyose bis vor kurzem noch zu wenig diagnostiziert wurde.
Da heutzutage das Bewusstsein der Spezialisten für diese Erkrankung größer und die technische Entwicklung der Ultraschallgeräte weiterfortgeschritten ist, wird sie häufiger und besser diagnostiziert.
Zur Diagnostik wird unter Berücksichtigung der Krankengeschichte der Patientin folgendes durchgeführt:
- Beckenuntersuchung: Damit soll festgestellt werden, ob die Gebärmutter vergrößert ist.
- Transvaginaler Ultraschall: er ist günstig, einfach und schmerzlos. Sie ermöglicht eine wirksame Diagnostik bei Adenomyose.
- Magnetresonanztomographie (MRT): kann nützlich sein, wenn man mit dem Ultraschall nicht genügend Informationen erhalten hat, was vor allem bei Patientinnen mit Myomen der Fall ist.
- Weitere, weniger verbreitete Methoden zur Diagnostik, die nützlich sein können: Hysteroskopie, Hysterosalpingographie, Endometrium-Biopsie.
Die einzige Technik, die eine definitive Diagnostik ermöglicht, ist die histopathologische Diagnostik der Gebärmutter nach einer Hysterektomie (teilweise oder vollständige Entfernung der Gebärmutter).
Behandlung und mögliche Komplikationen
Die Behandlung der Adenomyose sollte individuell gestaltet werden und hängt hauptsächlich von der Schwere der Symptome (leicht, mittel, schwer), dem Kinderwunsch und dem Alter der Patientin ab.
Zunächst wird versucht, die Symptome durch pharmakologische Methoden zu lindern. Dazu werden folgende Pharmaka verabreicht:
- Analgetika (nicht-steroidale Entzündungshemmer)
- Hormonelle Verhütungsmittel
- Danazol (Antiöstrogene)
- GnRH-Analoga
Bei den meisten Patientinnen sind diese Behandlungen ausreichend, um die Symptome der Krankheit zu beenden. Viele von ihnen sind jedoch mit einer Schwangerschaft unvereinbar.
Wenn pharmakologische Methoden versagen oder Kinderwunsch besteht, kann je nach Größe und Ausdehnung der Läsionen eine operative Behandlung angezeigt sein. Dazu wird das Endometriosegewebe entfernt und die Gebärmutterwand wiederhergestellt.
Falls die Symptome mit diesen Methoden nicht verschwinden, ist die einzige wirksame Behandlung zur Beendigung der tief infiltrierende Adenomyose die operative Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie). Bevor diese Entscheidung getroffen wird, muss der Kinderwunsch der Patientin beurteilt werden und wie weit sie noch von den Wechseljahren entfernt ist, denn wie bereits erwähnt, verschwinden die Symptome nach der Menopause.
Auswirkungen auf Fruchtbarkeit und Schwangerschaft
Die Adenomyose kann einen negativen Einfluss auf die Fruchtbarkeit haben, da einige Studien gezeigt haben, dass sie die Schwangerschaftsrate verschlechtert und die Abortrate erhöht. Auch Einnistungsstörungen kommen häufiger vor.
Es wurden mehrere Mechanismen gefunden, die Auswirkungen haben auf:
- Genregulation.
- Gebärmutterbewegungen (Peristaltik).
- Empfänglichkeit der Gebärmutterschleimhaut und Einnistung.
Die Adenomyose kann auch den Transport der Keimzellen erschweren, der für die Begegnung und Befruchtung notwendig ist. Darüber hinaus kann sie den Transport des Embryos zur Einnistungsstelle beeinträchtigen und das Eintreffen von Nährstoffen und Sauerstoff erschweren.
Eine In-Vitro-Fertilisation (IVF) kann einige dieser Probleme lösen und Patientinnen mit Adenomyose helfen, schwanger zu werden.
In Fällen, in denen eine Hysterektomie gewählt wurde und die Frau Mutter werden möchte, kann sie auf Adoption oder Leihmutterschaft zurückgreifen.
Fragen die Nutzer stellten
Hat Übergewicht Auswirkungen auf Adenomyose?
Die Adenomyose, auch bekannt als Innere Endometriose, ist eine Gebärmutterkrankheit, bei der Gewebe aus der inneren Schicht der Gebärmutter (Endometrium) in der Muskelschicht der Gebärmutter (Myometrium) vorhanden ist. Die Ursachen dieser Störung sind nicht eindeutig bekannt, obwohl sie bekanntermaßen östrogenabhängig ist und zu den Faktoren, die für ihre Entstehung verantwortlich sind, gehören mindestens eine Schwangerschaft und frühere Gebärmutteroperationen (Kaiserschnitt, Kürettage, Hysteroskopie usw.).
Sie hängt auch sehr stark mit dem Alter zusammen, vor allem nach dem 40sten Lebensjahr. Deshalb wird es in einigen Fällen umgangssprachlich Uterusalterung genannt.
Bestimmte Adenome werden nur durch spezielle Techniken wie 4D-Ultraschall oder Magnetresonanztomographie erkannt. Für leichte Fälle gibt es nur sehr wenige Behandlungen mit offensichtlicher Wirksamkeit, und es ist nicht vollständig nachgewiesen, dass sie sich negativ auf die Schwangerschaftsraten der Patienten auswirken. Schwere Fälle wie z.B. T-Gebärmutterhalskrebs erfordern jedoch eine korrigierende Operation durch eine Hysteroskopie.
Ist Adenomyose krebserregend?
Es wurde kein Beweis dafür gefunden, dass die Adenomyose Krebs verursacht. Einige Symptome der Adenomyose können jedoch mit einigen Krebsarten, wie z.B. Gebärmutterblutungen, übereinstimmen.
Können Frauen, die noch keine Kinder gehabt haben, Adenomyose bekommen?
Diese Störung tritt häufiger bei Frauen im Alter von 40-50 Jahren auf, die bereits entbunden haben, aber sie kann auch bei jüngeren Frauen auftreten, die noch nicht Mutter geworden sind.
Sind Gebärmuttermyome dasselbe wie Adenomyose?
Nein. Bei Uterus-Myomatosus bilden sich Myome, also Tumore des Muskelgewebe, aus. Bei Adenomyose hingegen sind Endometriumgewebe im Myometrium vorhanden. Sie stimmen ausschließlich in ihrer Lage überin: im Myometrium, der Muskelschicht der Gebärmutter.
Ist Endometriose dasselbe wie Adenomyose?
Beide Pathologien bestehen aus dem Vorhandensein von ektopischem Endometriumgewebe, d.h. außerhalb seiner physiologischen Lage: dem Endometrium.
Es muss jedoch zwischen einer inneren Endometriose oder Adenomyose und einer äußeren Endometriose unterschieden werden. Bei ersterem findet sich das Endometriumgewebe im Myometrium. Im zweiten Fall kann es in jedem anderen Organ des Körpers als der Gebärmutter auftreten.
Wenn wir uns nur auf Endometriose beziehen, sprechen wir im Allgemeinen von externer Endometriose.
Andererseits ist es auch wichtig zu beachten, dass einige Frauen, obwohl sie nicht genau dieselbe Pathologie aufweisen, beides gleichzeitig aufweisen können.
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